Trennung von Bergmann: Bochum reagiert auf Talfahrt

Bochum (dpa) - Der VfL Bochum hat sich von Trainer Andreas Bergmann getrennt. Nach zuletzt sieben sieglosen Punktspielen und dem Sturz auf Rang 17 beendete der Zweitligist die Zusammenarbeit mit dem Fußball-Lehrer.

„Die Entscheidung, sich von Bergmann zu trennen, ist das Ergebnis der sportlichen Talfahrt sowie des Dilemmas, dass sich die positiven Ansätze des eingeleiteten personellen Umbruchs in der Tabelle nicht widerspiegeln“, kommentierte Sportvorstand Jens Todt.

Die desolate Vorstellung der Mannschaft am Samstag beim 1:6 in Aue kostete Bergmann den letzten Rest Vertrauen. Einen Tag nach der Schlappe entschied sich der VfL-Aufsichtsrat im Anschluss an eine mehrstündige Krisensitzung gegen ihn. Obwohl bereits am Dienstag (20.30 Uhr) das Pokalspiel beim TSV Havelse ansteht, sahen sich alle Beteiligten zum schnellen Handeln gezwungen. In Havelse werden die beiden Co-Trainer Karsten Neitzel und Thomas Reis die Mannschaft betreuen.

Der frühere Nachwuchscoach von Hannover 96 war im September 2011 als Nachfolger von Friedhelm Funkel zum VfL gewechselt. Bergmann ist nach Oliver Reck (MSV Duisburg) und Andre Schubert (FC St. Pauli) bereits der dritte Zweitliga-Trainer, der seinen Posten in dieser Saison vorzeitig räumen musste.

Nach drei Niederlagen in Serie in Braunschweig (0:3), gegen Hertha BSC (0:2) und in Aue hatte Bergmann auch bei den Fans massiv in der Kritik gestanden. Sein Konzept, auf junge Spieler zu setzen, trug keine Früchte. Dennoch hatte Sportvorstand Todt dem Coach ungeachtet der hohen Schlappe bei Erzgebirge Aue das Vertrauen ausgesprochen: „Er leistet gute Arbeit und erreicht die Mannschaft.“

Doch aus Angst vor einem weiteren Abstieg des ehemaligen Bundesligisten sprach sich der Aufsichtsrat gut 30 Stunden später für die Trennung aus. „Wir danken Andreas Bergmann für die Arbeit, die er für den VfL geleistet hat. Er hat damals die Mannschaft auf einem Abstiegsplatz übernommen und zum Klassenerhalt geführt“, sagte Todt.