Verletzte Kinder: Rot-Weiß Erfurt sucht Täter
Erfurt (dpa) - Mit 2000 Euro als Belohnung will Fußball-Drittligist FC Rot-Weiß Erfurt die Täter aufspüren, die zwei Kinder durch Pyrotechnik verletzt haben. Der Thüringer Verein will die Schuldigen identifizieren, Anzeige erstatten und bundesweite Stadionverbote aussprechen.
„Derzeit läuft mit den Sicherheitskräften die Aufarbeitung des Vorfalls. Um der Täter habhaft zu werden, hat sich der FC Rot-Weiß Erfurt entschlossen, demjenigen, der Hinweise auf die Identität der Täter geben kann, als Belohnung 2000 Euro auszureichen“, teilte der Club mit.
Beim Punktspiel gegen den 1. FC Magdeburg (0:2), das aus Sicherheitsgründen zweimal verschoben wurde und als Risikopartie galt, wurden zwei Kinder leicht verletzt. Rot-Weiß-Präsident Rolf Rombach möchte sie in den kommenden Tagen persönlich aufsuchen, um sich im Namen des Vereins zu entschuldigen.
Auch der Fanrat des Vereins will für die Kinder eine Aktion starten, um zu zeigen, dass der weitaus größte Teil der Fans im Stadion das Handeln der Chaoten verurteilt. Auf einer Pressekonferenz im Steigerwaldstadion will RWE-Sicherheitschef Andreas Nichelmann weitere Erkenntnisse bekanntgeben.
Wie die Polizei in Erfurt mitteilte, hatten Chaoten im Erfurter Heimblock zu Beginn der zweiten Halbzeit Pyrotechnik gezündet. Ein sieben Jahre alter Junge erlitt dabei ein Knalltrauma und Verbrennungen am Rücken, ein 11-Jähriger klagte über Atemnot. Rund 25 Fans seien nach dem Spiel von der Polizei überprüft worden, hieß es. Es gab einige Platzverweise. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat Ermittlungen aufgenommen.
Bereits Anfang September hatte das DFB-Sportgericht den Thüringer Club wegen unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger zu einer Geldstrafe von 5000 Euro verurteilt. Auch damals hieß der Gegner 1. FC Magdeburg. Vor dem Auftaktspiel der 3. Liga am 24. Juli beim Aufsteiger aus Sachsen-Anhalt hatten zehn Erfurter Anhänger die Eingangskontrollen überlaufen.
Noch vor dem Anpfiff wurden im Erfurter Block Bengalos gezündet, kurz vor Spielschluss Plastikbecher auf Ordner und das Spielfeld geworfen. Als Wiederholungstäter müssen die Erfurter nun sogar mit einem Geisterspiel rechnen.