Vorfälle im Fußball: Bis hin zu Morddrohungen
Berlin (dpa) - Immer wieder haben in dieser Saison gewalttätige Ausschreitungen den Fußball überschattet. Nun wurde sogar ein Hallenturnier in Hamburg zum Schauplatz von schweren Krawallen. Die Nachrichtenagentur dpa hat die auffälligsten Vorfälle in dieser Spielzeit zusammengefasst:
30. Juli 2011: Beim DFB-Pokalspiel BFC Dynamo Berlin - 1. FC Kaiserslautern stürmen 250 bis 300 BFC-Hooligans den FCK-Block und prügeln auf gegnerische Anhänger und Polizisten ein. 18 Polizisten werden verletzt, 50 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) verurteilt Berlin zu zwei „Geisterspielen“ in der Oberliga.
27. August: Beim Drittliga-Spiel Rot-Weiß Erfurt - SV Darmstadt 98 werden 55 Personen verletzt. Die meisten nach Angaben von Erfurts Präsident Rolf Rombach durch Reizgas der Polizei.
9. September: Bei Ausschreitungen beim Drittliga-Derby VfL Osnabrück - Preußen Münster gibt es 28 Verletzte und 35 Festnahmen. Fünf Polizisten werden schwer verletzt, VfL-Anhänger hatten sie mit Feuerwerkskörpern angegriffen. Beide Clubs müssen Geldstrafen bezahlen. Das DFB-Sportgericht verfügt zudem, dass Münster in zwei Auswärtsspielen auf seine Fans verzichten muss.
16. September: In der Zweitliga-Begegnung Eintracht Frankfurt - Hansa Rostock muss die zweite Halbzeit wegen des Abbrennens von Feuerwerkskörpern im Gästeblock verspätet angepfiffen werden. Bei Ausschreitungen nach dem Spiel nimmt die Polizei 24 Fans in Gewahrsam. Rostock muss zwei Auswärtsspiele unter Ausschluss seiner Anhänger austragen und beiden Gegnern jeweils 25 000 Euro für ausgefallene Zuschauereinnahmen bezahlen.
30. September: Christian Hock, Trainer des Regionalligisten Hessen Kassel, berichtet über Morddrohungen gegen ihn via Internet. Im Training ist ein Sicherheitsbeamter vor Ort, die Polizei ermittelt.
25. Oktober: Die DFB-Pokalpartie zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden steht wegen des Zündens von bengalischen Feuern sowie Rauch- und Knallkörpern durch Gäste-Anhänger mehrfach kurz vor dem Abbruch. Bei Krawallen rund um das Stadion werden mehrere Personen verletzt und festgenommen. Dynamo Dresden wird vom DFB für die Saison 2012/13 vom Pokal-Wettbewerb ausgeschlossen.
26. Oktober: Beim Pokalspiel 1. FC Kaiserslautern - Eintracht Frankfurt zünden Lauterer Fans Feuerwerkskörper und greifen einen Ordner an. Auf dem Weg zum Stadion werfen Randalierer mit Flaschen, Böllern und Steinen. Mindestens acht Polizisten werden verletzt.
19. November: Die Zweitliga-Partie Hansa Rostock - FC St. Pauli steht kurz vor dem Abbruch, nachdem im Hamburger Fanblock bengalische Feuer abgebrannt werden. Rostocker Anhänger schießen daraufhin Leuchtraketen in den Gästeblock. Nach Spielschluss gibt es erneut Ausschreitungen. Der FC Hansa wird vom DFB zu einem „Geisterspiel“ am 18. Dezember gegen Dynamo Dresden verurteilt.
6. Januar 2012: Bei einem Hallenturnier in Hamburg prügeln sich rivalisierende Fans des FC St. Pauli, des VfB Lübeck und des Hamburger SV. Die Polizei zählt 90 Verletzte. Der zweite Tag des Turniers wird abgesagt. Die Veranstalter sprechen nach den Ausschreitungen von einem „kriminellen Akt“.