Wehen braucht jeden Punkt - OFC schielt nach oben
Frankfurt/Main (dpa) - Für den SV Wehen Wiesbaden zählt im Abstiegskampf jeder Punkt, die Offenbacher Kickers schielen doch wieder ein bisschen auf den Relegationsplatz. Nur für Darmstadt 98 trudelt die Spielzeit in der 3. Fußball-Liga im Tabellen-Mittelfeld allmählich aus.
Sieben Spieltage vor Saisonende ist die Situation bei den drei hessischen Clubs vollkommen unterschiedlich. Vor allem für den SV Wehen Wiesbaden geht es nach wie vor um alles. Der Club ist nur einen Punkt von den Abstiegsrängen entfernt und hat am Samstag mit dem FC Heidenheim einen ganz dicken Brocken zu Gast. „Heidenheim ist ein sehr gut besetztes und spielstarkes Team, bei dem man lange nach Schwächen suchen muss“, sagte Wehens Trainer Peter Vollmann. „Wir können gewinnen, müssen dafür aber auch eine außergewöhnliche Leistung bringen.“
Doch eine andere Wahl als einen Dreier hat der SVWW kaum. „Für Heidenheim zählt jeder Punkt, um ganz oben ranzukommen, für uns ist jeder Zähler wichtig im Kampf gegen den Abstieg“, sagte Vollmann. Die jüngsten Leistungen stimmen den Nachfolger von Gino Lettieri aber optimistisch. „Durch die letzten Spiele haben wir eine gewisse moralische und kämpferische Stabilität erzielt. Dazu kommt, dass wir uns im Fitness-Bereich gesteigert haben und jetzt das Tempo mitgehen können.“ Personell hat Vollmann wieder mehr Alternativen. Auch Nikolas Ledgerwood ist nach abgesessener Gelb-Sperre wieder dabei.
In Offenbach herrschte nach dem 1:0 im Nachholspiel beim SV Babelsberg Erleichterung, wurde ein weitere Abrutschen in der Tabelle doch verhindert. Bei fünf Zählern Rückstand auf Rang drei kann der OFC sogar wieder ein wenig vom Aufstieg träumen. „Das war extrem wichtig für uns. Dem einen oder anderen ist schon ein Stein von den Schultern gefallen“, sagte Verteidiger Marc Stein nach dem ersten Auswärtssieg im Jahr 2012.
Beim Zweitligaabsteiger Arminia Bielefeld wollen die Kickers nun an die Leistung vom Dienstagabend anknüpfen. „Wenn wir dort gewinnen, können wir zeigen, dass der Sieg in Babelsberg keine Eintagsfliege war“, sagt Trainer Arie van Lent.
Der OFC-Coach ist zu einer Umstellung gezwungen, Stefan Kleineheismann ist nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt. Für ihn wird Stefano Cincotta in die Mannschaft rücken, Stein wechselt von der linken auf die rechte Seite in der Viererabwehrkette. Noch zu früh kommt die Begegnung für Nicolas Feldhahn (Oberschenkelblessur).
Schritt für Schritt in Richtung Klassenverbleib geht es für Aufsteiger Darmstadt. Beim 1:1 im Nachholspiel gegen Erfurt kam ein weiteres Pünktchen hinzu. „Wir wollten einen wichtigen Dreier einfahren. Aber mit dem einen Punkt gegen diese auswärtsstarke Mannschaft können wir leben“, sagte Darmstadts Trainer Kosta Runjaic. „Nun gilt es, sich auf das Spiel gegen einen direkten Konkurrenten vorzubereiten und den nächsten wichtigen Sieg einzufahren.“