Zweitliga-Frühstart mit Hindernissen
München (dpa) - Köln atmet erleichtert auf, Karlsruhe sucht noch fieberhaft - und Duisburg hofft inständig. Nach der unglaublich kurzen Sommerpause hat bei einigen Fußball-Zweitligisten der Trainingsalltag zwar schon wieder begonnen.
Nur dreieinhalb Wochen nach dem Finale der abgelaufenen Saison sind manche wichtigen Fragen aber noch ungeklärt. Allen voran beim MSV Duisburg, der am Donnerstag mit dem Start in die Vorbereitung Fußball-Alltag demonstrieren wollte. Dabei steht der finanziell schwer angeschlagene Traditionsclub nach dem Lizenzentzug am sportlichen Abgrund.
Fast schon trotzig kündigten die „Zebras“ am Dienstag den Start in die Vorbereitung auf die neue Saison an. „Wir haben unseren Beitrag für die Zukunft des Vereins bisher erfolgreich abgeliefert und werden auch weiter hoch professionell unseren Job beim MSV machen“, erklärte Trainer Kosta Runjaic. „Richtig und wichtig“ sei es, in die Saison zu starten, betonte Sportdirektor Ivica Grlic. Der Rest ist Hoffen und Bangen, gegen den Lizenzentzug hat der MSV Klage vor dem Ständigen Schiedsgericht eingereicht. Für den Traditionsclub ist es die letzte Chance, das drohende Aus abzuwenden.
Einfach zu kurz war die Pause beim 1. FC Köln. Am Montag starteten die „Geißböcke“ in die neue Saison - in Ermangelung eines Chefcoachs mit Torwart-Trainer Alexander Bade als Taktgeber. Erst am Mittwoch war der Nachfolger von Holger Stanislawski gefunden, der Österreicher Peter Stöger soll den Ex-Bundesligisten wieder nach oben führen. „Der FC gehört für mich zu den großen Vereinen in Deutschland und sollte einen Stammplatz in der Bundesliga haben“, sagte der 47-Jährige, der nun möglichst bald das Training übernehmen will.
Zweitliga-Rückkehrer Karlsruher SC begann am Dienstag seine Vorbereitung auf die Saison, neben dem Platz läuft derweil die Suche nach einem neuen Sportdirektor weiter. Vor etwas mehr als einer Woche hatte der Aufsteiger Einigung mit dem Hamburger SV über den Wechsel von Oliver Kreuzer erzielt. Noch ohne Coach ist nach dem Abgang von Ralph Hasenhüttl der VfR Aalen, der am Montag seinen Trainingsbetrieb aufnimmt.
Als erstes Profi-Team überhaupt hatte 1860 München bereits am vergangenen Samstag zum Aufgalopp geblasen - nur 20 Tage nach dem letzten Saisonspiel. Immerhin fand „Löwen“-Stürmer Benjamin Lauth in der kurzen Sommerpause Zeit, seine Juliane zu heiraten. Für die Münchner gibt es in der Saison 2013/14 nur ein Ziel: „Wir wollen nach oben, wir wollen aufsteigen“, sagte Coach Alexander Schmidt.
Trainer Marco Kurz gab am Dienstag beim FC Ingolstadt seinen Einstand. Etwas mehr Zeit hat sich Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf gelassen, der am Freitag mit seinem neuen Coach Mike Büskens startet. Bei Mitabsteiger SpVgg Greuther Fürth stehen erst einmal Leistungstests an, am Montag wartet die erste Trainingseinheit auf die Franken. Nach dem erst in der Relegation geplatzten Traum von der Bundesliga-Rückkehr nimmt der 1. FC Kaiserslautern ebenso von Montag an einen neuen Anlauf.
Noch länger hatte Dynamo Dresden zu tun, das erst am 28. Mai den Klassenverbleib schaffte. Kein Wunder, dass die Sachsen als letztes Zweitliga-Team erst am kommenden Donnerstag starten. „Für uns war es wichtig, dass die Spieler nach der emotional und körperlich kräftezehrenden Saison ausreichend Erholung und Regeneration bekommen“, sagte Dynamos sportlicher Leiter Steffen Menze. Mitte Juli gilt es dann - dann nimmt das Unterhaus seine neue Saison in Angriff.