Zweitliga-Topduo fast durch - Lautern strauchelt
München (dpa) - Nur noch 630 Zweitliga-Minuten fehlen Hertha BSC und Eintracht Braunschweig zum Aufstieg - dahinter bleibt es spannend. Im zähen Kampf um den Relegationsplatz im Fußball-Unterhaus strauchelte der FCK und kam nicht über ein enttäuschendes 1:1 beim SV Sandhausen hinaus.
Der 1. FC Köln dagegen schlug das Tabellenschlusslicht Jahn Regensburg mit 2:1, überholte die Pfälzer damit und sprang das erste Mal überhaupt in dieser Saison auf einen der ersten drei Plätze. Und das eine Woche vor dem direkten Aufeinandertreffen der beiden Aufstiegsanwärter.
Weitaus weniger Brisanz steckt im Duell um Rang eins. Vor allem deshalb, weil den Liga-Dominatoren aus Berlin (59 Zähler) und Braunschweig (58) der direkte Aufstieg sowieso nicht mehr zu nehmen ist. Wer letztlich Erster wird, interessiert da nicht sonderlich. Viel wichtiger: Sieben Partien vor Schluss ist der Vorsprung auf Köln (46) und Lautern (45) beruhigend groß. „Der Sieg war wichtig für die Festigung unserer Position in der Liga. Also: Alles prima, Dankeschön!“, kommentierte Hertha-Coach Jos Luhukay das 2:0 seines Teams über den VfL Bochum. Ähnlich wenig Probleme hatte die Eintracht beim 2:1 gegen Dynamo Dresden.
„Wir sind zurück im Fahrwasser“, resümierte Verteidiger Ermin Bicakcic, nachdem die Braunschweiger zwischenzeitlich drei Spiele ohne Sieg geblieben waren. Wirklich gefährdet war das Abenteuer Aufstiegstournee aber selbst da nicht - einerseits dank des sowieso großen Vorsprungs; andererseits dank der müden Jägerchen, die schon seit Wochen mit eindrucksvoller Konstanz Punkte liegen lassen.
Köln fuhr dank Kevin McKenna (28. Minute) und Daniel Royer (87.) gegen Regensburg bei einem Gegentor von Marco Djuricin (73.) immerhin seinen dritten Sieg in Serie ein. In Sandhausen war Alexander Riemann (67.) nach dem Tor von Mohamadou Idrissou (18.) der Spielverderber für den eindeutigen Favoriten aus Lautern. Obwohl die Ausbeute der beiden ambitionierten Ex-Bundesligisten wahrlich nicht berauschend ist, ist das Feld der Kontrahenten um Platz drei überschaubar: Allenfalls 1860 München darf sich nach derzeitigem Stand realistische Chancen ausrechnen, noch in den Zweikampf einzugreifen.
Beim jahrelangen Möchtegern-Aufsteiger aus München-Giesing versuchen sich die Verantwortlichen aber diesmal trotz einer Mini-Erfolgsserie in öffentlicher Zurückhaltung. „Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Es ist noch lange nicht alles so, wie ich es mir vorstelle“, sagte 1860-Trainer Alexander Schmidt nach dem 1:0 bei Erzgebirge Aue. Für die Sechziger (41 Punkte) war es immerhin schon der vierte Auswärtssieg hintereinander. Und die „Löwen“ wären aber nicht die „Löwen“, wenn die Bundesliga nicht doch ein spruchreifes Thema wäre. „Wir sind sehr hungrig auf den dritten Platz. Wir werden alles dafür geben, damit wir ihn noch erreichen“, meinte Schmidt.
In Schlagdistanz ist nach seinem 3:0 gegen Union Berlin auch noch der FSV Frankfurt. Zafer Yelen (10./49. Minute) und Michael Görlitz (19.) schossen die Hessen zum Sieg und zu nun immerhin schon 40 Punkten. Energie Cottbus (39) war bereits am Donnerstag beim 1:1 gegen Aalen gestrauchelt.