Adidas-Chef Hainer für grundlegende FIFA-Reformen

Herzogenaurach (dpa) - Auch Adidas, einer der großen Sponsoren der FIFA, fordert nun grundlegende Reformen des Fußball-Weltverbandes.

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Der Chef des Sportartikelherstellers, Herbert Hainer, sagte in einem Interview mit der „Wirtschaftswoche“: „Sie müssen den Verband grundlegend verändern.“ Allein Personen auszutauschen, reiche nicht. „Das geht los mit einer Amtszeitbegrenzung, geht weiter mit einer Altersbeschränkung, der Art und Weise, wie Entscheidungen getroffen werden“, sagte Hainer weiter.

Ein Unternehmenssprecher ergänzte, Adidas habe sich schon im Juni 2014 für Reformen bei der FIFA ausgesprochen habe.

Adidas ist neben dem US-Getränkekonzern Coca-Cola seit Jahrzehnten einer der wichtigen Geldgeber der FIFA. Erst im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen den Vertrag mit dem Weltverband bis 2030 verlängert.

Grundsätzlich hält Hainer, der den Dax-Konzern seit 2001 führt, die FIFA für reformfähig. Dabei setzt er auch auf die Ethik- und Reformkommission des Weltverbandes. Er habe dies schon gesagt, nachdem sich die US-Justiz im Mai geäußert habe und es zu ersten Verhaftungen im Umfeld des Verbandes gekommen sei.

„Ich vertraue in die Arbeit der Ethik- und Reformkommission, weil ich weiß, was die Experten dort tun und was deren Ziel ist“, so Hainer. „Und zwei Tage später wurden die ersten Funktionäre suspendiert.“

In dem Interview sprach sich Hainer für die Einstellung eines hauptamtlichen FIFA-Geschäftsführers und die Schaffung eines Kontrollorgans aus. „Gehen Sie davon aus, dass wir das in den Gesprächen mit der Reformkommission diskutiert haben“, sagte Hainer dem Magazin. Er rechne fest damit, dass sich am Ende „die Strukturen deutlich verändern werden“.