Althans fordert schärfere Gesetze für Wettbetrüger
Bochum (dpa) - Der Bochumer Chefermittler Friedhelm Althans fordert im Kampf gegen Wettbetrüger im Sport eine Verschärfung des deutschen Strafrechts.
„Ich plädiere massiv für eine Gesetzesinitiative: Wir brauchen den Straftatbestand des Sportbetrugs im Strafgesetzbuch, Punkt, aus“, sagte Korruptionsexperte Althans dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“.
Der Erste Kriminalhauptkommissar des Bochumer Polizeipräsidiums ist zuständig für die Bekämpfung der organisierten Kriminalität und seit Anfang 2009 Chef der Ermittlungsgruppe „Flankengott“. In dieser Funktion leitete er die Ermittlungen gegen Wettmanipulateure im deutschen Fußball. Althans hält es für ein „gravierendes Versäumnis“, dass Bestechung und Bestechlichkeit im Sport bislang nicht unter Strafe stehen. „Gäbe es solche einschlägigen Bestimmungen im Strafgesetzbuch, würde das unsere Arbeit bei der Beweisführung gegen korrupte Spieler, Schiedsrichter oder Trainer erheblich erleichtern.“
Impulse erwartet Althans von der Weltkonferenz der Sportminister, die in dieser Woche drei Tage lang in Berlin stattfindet. Laut Althans gibt es neben der Bande von Spielmanipulateuren aus Singapur mindestens ebenso einflussreiche Syndikate in China und Russland. Es gebe „sehr konkrete Hinweise“, dass Kartelle in beiden Ländern „noch größeren Einfluss auf die Matchfixing-Szene haben als das Syndikat in Singapur“, sagte Althans.