Amnesty International beobachtet Katars WM-Baustellen

Doha (dpa) - Nach dem Skandal um die Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen in Katar schaltet sich Amnesty International in die Debatte ein.

Die Menschenrechtsorganisation will einen Bericht zur Lage im Emirat veröffentlichen. Die Dokumentation soll bei einer Pressekonferenz in Katars Hauptstadt Doha vorgestellt werden. Die Inhalte der Amnesty-Studie dürfen nach einer Festlegung der Organisation erst am Sonntagabend veröffentlicht werden. Zuletzt hatte es heftige Diskussionen um angebliche Zwangsarbeit und unmenschliche Bedingungen auf den Baustellen für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in dem Golfstaat gegeben.

Die Debatte war durch einen Bericht des britischen „Guardian“ ausgelöst worden. Demnach seien rund 44 nepalesische Gastarbeiter in nur zwei Monaten wegen Herzinfarkts oder Arbeitsunfällen in Katar gestorben. Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte sich in Kooperation mit dem Deutschem Gewerkschaftsbund (DGB) für bessere Arbeiterrechte in Katar eingesetzt.

Die WM in Katar ist seit der Vergabe durch den Weltverband FIFA umstritten. Die Rede ist von möglicher Korruption bei der Entscheidung zugunsten Katars. Zudem soll das Turnier wegen der großen Hitze im Sommer verlegt werden. Der neue Termin ist jedoch weiter unklar.