Auch Niersbach kritisiert WM-Vergabe an Katar

Berlin (dpa) - Nach seinem Vorgänger Theo Zwanziger hat nun auch der neue DFB-Präsident Wolfgang Niersbach die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 an Katar kritisiert.

„Ich persönlich halte die Entscheidung für falsch. Die wichtigste Veranstaltung, die es im Fußball gibt, braucht einen idealen Standort“, sagte der am Freitag gewählte Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Er verstehe auch nicht, dass „mein Freund Michel Platini als Sportler und Fußballer damals für Katar gestimmt hat“, sagte Niersbach.

Der Präsident der Europäischen Fußball-Union hatte vor einiger Zeit öffentlich bekanntgegeben, seine Stimme dem kleinen Emirat am Persischen Golf gegeben zu haben. Der am Freitag aus dem Amt geschiedene Zwanziger hatte sich bis zuletzt immer wieder als scharfer Kritiker der Katar-WM hervorgetan und eine Überprüfung der WM-Vergabe gefordert. „Die FIFA muss klarstellen, dass alles mit rechten Dingen zugegangen ist“, forderte nun auch Nachfolger Niersbach. Der 61 Jahre alte bisherige Generalsekretär war in Frankfurt einstimmig zum elften DFB-Präsidenten gewählt worden.