Australischer Verbandschef: Probleme „tief verwurzelt“

Sydney (dpa) - Australiens Fußballverbandschef Frank Lowy hat in einem Offenen Brief die Probleme der FIFA als „tief verwurzelt“ bezeichnet. Diese Kultur hätte sich über Jahrzehnte hinweg entwickelt.

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„Es bedarf einer vereinten und konzertierten Anstrengung der Fußballverbände, das wieder in Ordnung zu bringen“, meinte er mit Blick auf die Zeit nach der Ablösung von Joseph Blatter. Der Schweizer hatte am Dienstag seinen Rücktritt als FIFA-Chef angekündigt.

Lowy berichtete in seinem ausführlichen Brief auch von Abläufen bei der Bewerbung der Australier um die WM 2022. Diese wurde letztlich an Katar vergeben. „Haben wir Fehler gemacht? Ja. Wir waren naiv“, schrieb der FFA-Chef. Laut den FIFA-Richtlinien für eine Bewerbung sei man angehalten, sein Engagement für den internationalen Fußball zu demonstrieren - sprich: Projekte in Entwicklungsländern.

„Als wir unsere Kandidatur erklärt haben für 2022, waren wir nicht vertraut mit den Strippenziehern in der Fußball-Welt“, meinte Lowy. Der australische Verband stellte nach seiner Darstellung unter anderem Gelder für Reisen von Junioren-Spielern von Laos und Malaysia nach Australien zur Verfügung. Man habe auch humanitäre Hilfe geleistet, so wie nach einem Erdbeben 2009 in China. „Das war gewissermaßen dieselbe Herangehensweise wie bei unserer erfolgreichen Bewerbung für Olympia 2000.“ Gebracht hat sie den Australiern nichts.