Bierhoff: Hohe Belastung nicht auf DFB-Team schieben
Frankfurt/Main (dpa) - Oliver Bierhoff sieht in der neu entbrannten Diskussion um eine Überbelastung der deutschen Fußballprofis die Nationalmannschaft zu Unrecht im Brennpunkt.
„Es geht mir auf den Keks, dass oberflächlich und undifferenziert diskutiert wird. Dass die Spieler durch die Nationalmannschaft so hoch belastet sind, kann ich überhaupt nicht akzeptieren“, erklärte der DFB-Teammanager in Frankfurt, wo sich der Weltmeister derzeit auf die EM-Qualifikationsspiele in Polen und gegen Irland vorbereitet.
Viele in der Liga jetzt verletzte Spieler seien gar nicht bei der WM dabei gewesen, die meisten Nationalspieler würden zudem schon wieder gute Leistungen bringen, bemerkte Bierhoff. „Länderspiele sind für die Entwicklung der Spieler unglaublich wichtig“, betonte der Manager. Und im internationalen Kalender sei schon der Spielplan für die Nationalteams entzerrt worden. Der August-Termin ist gestrichen, es gibt nur noch Doppelspieltage. „Ich würde gern mal die Rechnung aufmachen, wieviele Spiele bei den Vereinen dazukommen.“
Natürlich sei der Profifußball Kommerz, sagte Bierhoff. Auch für den DFB bringe jedes Spiel Einnahmen. „Aber wir müssen nicht nur an einen Verein denken, sondern an 26 000 Vereine“, verwies er auf die Nutzung im gesamten deutschen Fußball. Unter sportlichem Aspekt würde das Nationalteam jede Minute brauchen, „wenn wir bei der EM 2016 wettbewerbsfähig sein wollen: „Davon profitiert auch die Liga.“