Als Cha, Waas und Lesniak nicht trafen
Das war 1989. 2011 hat Bayer wieder Ladehemmung.
Mönchengladbach. Sollte einer der Fußball-Profis des Bundesligisten von Borussia Mönchengladbach Zahlen einen besonderen Wert beimessen, dürfte er mit einem flauen Gefühl ins Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen Bayer Leverkusen gehen. Bayer hat in der Liga zuletzt 1989 bei der Borussia verloren, gegen keinen anderen Klub mehr Tore (108) erzielt und den Platz in den vergangenen 24 Duellen nur einmal ohne Treffer verlassen. Aber wenn man schon in Statistiken kramt, spricht nichts dagegen, sich die schönen Momente rauszupicken. Und als die Bayer-Knipser Bum-Kun Cha, Marek Lesniak und Herbert Waas am 25. Februar 1989 nach 90-minütiger Ladehemmung mit einer 0:2-Niederlage in die Kabine schlichen, war so ein Moment.
Und mit der fehlenden Durchschlagskraft im Angriff lässt sich auch die Brücke zu den Leverkusenern anno 2011 schlagen. Denn genau eine solche macht Bayer-Sportdirektor Rudi Völler für den durchwachsenen Saisonstart verantwortlich. „Gemessen an unserer Qualität haben wir zu wenig Tore erzielt“, sagt der 51-Jährige. Umso schwerer wiegt daher die Verletzung von Kreativgeist Renato Augusto, für den nach einer Knieoperation die Hinrunde gelaufen ist. Allerdings ist auch die Abwehr nicht sattelfest. Mit elf Gegentoren stellt Bayer nur die zehntbeste Defensive der Liga. Zudem hat Trainer Robin Dutt, der die anspruchsvolle Aufgabe in Leverkusen wohl unterschätzt hat, zu Beginn der Saison mit seiner Bäumchen-wechsele-dich-Einstellung in Bezug auf den Stellenwert von Michael Ballack nicht für Ruhe gesorgt. In Ehrfurcht erstarren muss also kein Borusse. tsch