Berater baut ter Stegen auf
Gerd vom Bruch hat in den vergangenen Tagen viel mit dem Torhüter telefoniert.
Mönchengladbach. Marc-André ter Stegen befindet sich im Urlaub. Wo genau, will er lieber nicht verraten. Der 21 Jahre alte Torhüter von Borussia Mönchengladbach braucht eine Auszeit, lädt fernab jeglichen Rummels die Batterien auf, will für einige Tage Abstand vom Leben als Profi-Fußballer gewinnen. „Den Urlaub hat er sich auch verdient“, sagt ter Stegens Berater Gerd vom Bruch.
Der 71-Jährige hat in den vergangenen Tagen sehr viel mit seinem Schützling gesprochen. Es galt, die jüngsten Eindrücke von der Länderspielreise mit der Nationalmannschaft, vor allem ter Stegens schlimmen Fauxpas gegen die USA, aufzuarbeiten. „Wir haben das realistisch analysiert“, sagt vom Bruch, „im Moment ist das sehr bitter für ihn. Ich habe ihm gesagt, dass das nicht der letzte Fehler in seinem Leben gewesen ist.
Marc wird daraus lernen. Ich mache mir keine Sorgen, dass ihn das zurückwerfen wird. Was er kann, hat ja die gerade erst veröffentliche Statistik verdeutlicht, wonach er der beste Torhüter Europas ist.“ In der Tat hatte Opta-Sports (offizieller Statistik-Dienstleister der Bundesliga) interessante Zahlen bekanntgegeben, die ter Stegens Leistungen in der abgelaufenen Spielzeit wie folgt widerspiegeln: Er spielte 3047 Minuten, zeigte 116 Paraden, hielt 71 Prozent der Bälle, die auf sein Tor kamen. Zudem hielt er 105-mal (so viel wie kein anderer Keeper) den Ball auch fest.
Weder Manuel Neuer noch Roman Weidenfeller können bei diesen Werten mithalten. Kein Torhüter in Europas Top-Ligen kann solche Daten vorweisen. Ter Stegens Blackout bei der Nationalmannschaft ist dadurch nicht aus der Welt. Im Internet wird sein Eigentor tausendfach geklickt. „So wie ich den Marc kenne“, sagt vom Bruch, „wird ihn das nur stärker machen.“
USA-Spiel hin oder her — ter Stegen zählt offenbar weiter zu den begehrtesten jungen Torhütern in Europa. Ob Arsenal, Inter Mailand, Barcelona — kaum ein Tag vergeht, an dem er nicht als möglicher Zugang bei einem Top-Klub gehandelt wird.
Zu den Berichten aus Spanien, wonach Barcelona ihn noch diesen Sommer aus seinem bis 2015 laufenden Vertrag für 15 Millionen Euro herauskaufen und im Anschluss für ein Jahr an die Fohlen ausleihen wolle, sagt vom Bruch: „Das ist absoluter Quatsch. Da ist nichts dran. Marc hat einen Vertrag ohne Ausstiegsklausel.“