Borussia mischt im Rennen um Europapokalplätze wieder mit
Eine Woche nach dem Sieg in Dortmund zeigt sich das Favre-Team gegen Berlin weiter verbessert.
Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach am Samstagabend hat durch einen 3:0-Triumph gegen Hertha BSC den ersten Heimsieg in 2014 geschafft und sich somit zurück im Kampf um die Europapokal-Plätze gemeldet.
Die Fohlen präsentierten sich eine Woche nach dem überraschenden Auswärtserfolg in Dortmund (2:1) erneut deutlich verbessert und homogener als noch vor einigen Wochen. Gegen den Aufsteiger aus Berlin zeigte die Favre-Elf zeitweise mitreißenden Offensiv-Fußball. Borussia ist mit nunmehr 42 Punkten auf Rang fünf in der Bundesliga-Tabelle geklettert.
Es lief die 32. Spielminute, als die Fohlen mit 2:0 in Führung gingen, aber zunächst niemand so richtig wusste, wer denn nun der Torschütze gewesen ist. Bei Borussia jubelten Max Kruse und Verteidiger Alvaro Dominguez, in den Berliner Reihen entschuldigte sich Ramos bei den Kollegen und deutete an, dass er ein Eigentor verursacht habe.
Nach dem Spiel dann die Auflösung: Max Kruse per Kopfball wurde zum Torschützen erklärt. Der Nationalstürmer: „Ich bin noch mit den Haarspitzen am Ball gewesen.“
Er ist seit Wochen in bestechender Form — und auch gegen seinen ehemaligen Klub Hertha BSC stach Raffael Caetano de Araújo, kurz Raffael, aus der Fohlen-Elf heraus. Der 28 Jahre alte Offensiv-Wirbler leitete mit seiner Übersicht und gewieften Ballbehandlung zahlreiche Gladbacher Angriffe ein, gefiel zudem als Ballschlepper, im Eins-gegen-Eins und als genialer Vollstrecker.
Herrlich anzusehen die Aktion des Brasilianers, die zum 3:0 führte. Zunächst spielte Raffael mit seinem Sturm-Kollegen Max Kruse doppelten Doppelpass, um dann Hertha-Keeper Kraft mit einem sehenswerten Lupfer zu düpieren. Anschließend bebte der Borussia-Park, die Fans waren begeistert.
Wieder einmal war Borussias genialer Kreativkopf Raffael der Hertha-Defensive entwischt und stürmte auf Torhüter Kraft zu, als er in der 30. Spielminute vom Berliner Brooks unsanft gestoppt wurde.
Doch zur Verwunderung zahlreicher Zuschauer ließ der Unparteiische Gagelmann weiterspielen, wertete Brooks Einsteigen als fairen Zweikampf. Doch die TV-Bilder zeigten: Brooks hatte Raffael berührt, so dass dieser ins Straucheln geraten war und in aussichtsreicher Position zu Boden ging. Dafür hätte es mindestens einen Freistoß geben müssen, der Ärger im Fohlen-Lager war also durchaus berechtigt.
Vor fast 54 000 Zuschauern im Borussia-Park starteten die Fohlen zunächst munter in die Partie und wären beinahe schon früh in Führung gegangen. Kruse schoss eine tolle Hereingabe des flinken Herrmann jedoch freistehend nur ans Außennetz (5.). Was sich kurz darauf beinahe gerächt hätte, doch Berlins Ben Hatira vergab eine sogenannte Hundertprozentige kläglich.
Im Anschluss hatte Borussia zunächst einiges damit sich tun, sich die „alte Dame“ Hertha wieder zurechtzulegen. Dann aber machten die Fohlen ernst: Wieder lief der gute Herrmann der Berliner Defensive weg, bediente Arango, der mit links die Kugel zum 1:0 (28.) ins Tor hämmerte.
Vier Minuten später die Vorentscheidung: Einen Arango-Freistoß verlängerte Kruse mit den Haarspitzen (Herthas Ramos ist auch noch irgendwie dran) zum 2:0 in die Maschen. Ekstase auf den Rängen, als dann Raffael doppelten Doppelpass mit Kruse spielt und den Ball wunderschön über Keeper Kraft hinweg zum 3:0 (40.) ins Tor lupfte.
Nach der Halbzeit hätte es noch schlimmer für Hertha kommen können. Doch der Pfosten (Kopfball Stranzl) sowie Torhüter Kraft (Freistoß-Hammer Arango) verhinderten ein Fohlen-Schützenfest.