Borussia taumelt dem dritten Abstieg entgegen
Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach taumelt dem dritten Abstieg der Vereinsgeschichte entgegen.
Freiburg. Die Mannschaft von Trainer Michael Frontzeck kassierte am Sonntag beim SC Freiburg eine 0:3 (0:2)-Pleite und hat somit nach dem 16. Spieltag als Tabellenletzter einen Rückstand von fünf Punkten auf den Relegationsplatz, der Abstand zum rettenden Ufer beträgt bereits sieben Zähler.
Spekulationen um einen vorzeitigen Trainerwechsel wies VfL-Sportdirektor Max Eberl zurück: "Michael Frontzeck wird auch am Freitag im Heimspiel gegen den Hamburger SV unser Trainer sein." Die Borussia hat nur eine der vergangenen 14 Partien gewinnen können, die Niederlage in der Dreisam war die vierte Pleite in Folge.
Der Spieler des Spiels heißt Papiss Demba Cissé. Freiburgs Torjäger machte mit der Gladbacher Hintermannschaft, was er wollte, war nie in den Griff zu kriegen. Stark, wie er die tolle Vorarbeit von Nicu nutzte und zum 1:0 für die Breisgau-Brasilianer einköpfte. Klasse, wie er beim 3:0 den Stellungsfehler von Callsen-Bracker eiskalt ausnutzte und die Kugel unter die Latte hämmerte. Cisse zog mit seinem Doppelpack und insgesamt 13 Toren mit Theofanis Gekas an der Spitze der Torjägerliste gleich.
Wenige Minuten vor dem Abpfiff gönnte Freiburgs Trainer Robin Dutt seinem Tor-Monster Cisse einen ganz besonderen Abgang: Cisse durfte vorzeitig runter und wurde vom Freiburger Publikum mit Standing Ovation gefeiert. Vom berauschenden Jubel war Cisse allerdings so angetan, dass er glatt vergaß, den Platz für Team-Kollege Reisinger zu verlassen. Ein Winker hier, weiterer Winker dort - da zückte Schiedsrichter Michael Stark wegen Spielverzögerung die Gelbe Karte. Eine Karte mit Folgen: Es war die 5. Gelbe Karte für Cisse, der damit zum Hinrunden-Abschluss bei Bayer Leverkusen fehlen wird.
Es war etwas mehr als eine halbe Stunde gespielt, als Freiburgs Oliver Barth allen SC-Fans einen Riesen-Schrecken bereitete. Barth wollte per Kopf klären und köpfte den Ball Richtung Torhüter Oliver Baumann. Barth hatte aber nicht gesehen, dass der SC-Keeper ebenfalls klären wollte und aus seinem Gehäuse geeilt war. So trudelte der Ball alleine aufs Tor zu - Baumann, Barth und Gladbachs Stürmer Mo Idrissou sprinteten hinterher.
Es sah schon so aus, als könnte Idrissoun den Ausgleich perfekt machen, doch Torhüter Baumann grätschte im letzen Augenblick dazwischen. Der Ball und Idrissou klatschten gegen den Pfosten. Dabei verletzte sich der VfL-Stürmer an der Hüfte und musste später auch ausgewechselt werden.
Die Borussia erwischte einen durchaus passablen Start und machte den Hausherren in den ersten Minuten das Leben schwer. VfL-Stürmer Igor de Camargo hätte die Gladbacher sogar in Führung bringen können, doch sein Kopfball segelte am Freiburger Gehäuse vorbei. Offenbar ein Weckruf für die Badener, die fortan das Zepter in die Hand nahmen und die Borussen vor allem über die Außenbahnen unter Druck setzten.
Nach dem 1:0 durch Cisse verloren die Fohlen den Faden - auch weil Brouwers mit Verdacht auf Gehirnerschütterung das Spielfeld verlassen musste. Kurz darauf leistete sich Heimeroth einen Patzer, den Freiburg gnadenlos zum 2:0 nutzte. In Durchgang zwei machten die Hausherren weiter Dampf, gingen allerdings recht schlampig mit ihren Torchancen um. Nach rund 60 Minuten war es dann aber wieder Cisse, der mit dem 3:0 alles klar machte. Bis auf einen Schuss von Bradley nach Vorarbeit von Herrmann brachte der VfL in der Offensive nicht mehr allzu viel zusammen.