Borussia will zurück in die Spur

Das Team von Lucien Favre will bei den ebenfalls kriselnden Bremern endlich punkten.

Foto: Johannes Kruck

Mönchengladbach. Ja, sie sind übel gedemütigt worden, die Bremer. 1:5 hieß es jüngst im Heimspiel gegen Borussia Dortmund. Ganz bittere Kost.

Die Kritik an Werder-Trainer Robin Dutt und seinen hilflos wirkenden Profis fiel entsprechend vernichtend aus. Am Samstag nun kommt die nächste Borussia.

Eine, die im Gegensatz zum BVB aber schon lange nicht mehr Angst und Schrecken an der Weser verbreiten konnte. Die Gladbacher sind vielmehr — Bremer Talfahrt hin oder her — ein gern gesehener Gast im Norden der Republik.

Und das lässt sich leicht erklären. Seit einem triumphalen 7:1-Sieg am 21. März 1987 haben die Fohlen in den 23 darauf folgenden Auftritten bei Werder mehr oder weniger nur Pleiten, Pech und Pannen erlebt. Die beinahe schon gruselige Bilanz: 17 Niederlagen, sechs Remis, null Siege. „Es ist Zeit, dass sich das ändert“, sagt Gladbachs Patrick Herrmann.

Wären der flinke Flügelflitzer und seine Mannschaftskollegen in der Verfassung, in der sie in der Hinrunde sensationell auf Platz drei stürmten — kaum jemand hätte Zweifel am Gelingen dieser Mission. Nur: Die Gladbacher Borussia steckt gerade selbst im Leistungsloch. Drei Niederlagen in Serie, seit fünf Spielen sieglos.

Keine Basis, um angeschlagene Bremer als Aufbaugegner zu sehen. „Das wäre fatal“, sagt Nationalstürmer Max Kruse. „Ganz im Gegenteil. Bremen braucht jeden Punkt, die werden alles gegen uns in die Waagschale werfen. Wir müssen schauen, dass wir rasch wieder in die Spur finden und die Punkte holen.“ Dafür, so Kruse, müssten er und seine Kollegen „arbeiten, arbeiten, arbeiten“.

Was auch geschehen ist. Lucien Favre (56), seit nunmehr drei Jahren Cheftrainer am Niederrhein, hat es unter der Woche verstanden, neue Reizpunkte im täglichen Trainingsablauf zu setzen. „Es ist richtig Feuer drin gewesen“, verrät Kreativ-Kopf Raffael lächelnd. Vor allem der Abschluss stand im Mittelpunkt.

Einer der großen Schwachpunkte in den vergangenen Wochen im Borussen-Spiel. Hohe Ballbesitzquoten wussten Favres Schützlinge nicht in Torgefahr und Durchschlagskraft umzumünzen. Daran haben Favre und das Trainer-Team nun gefeilt.

Mit welchem Erfolg, wird sich in Bremen zeigen. „Ich bin sehr optimistisch“, sagt Raffael. „Wir sind bereit, um ein gutes Spiel zu machen.“ Der Brasilianer hat schon einige Höhen und Tiefen in seiner Karriere erlebt. Der jüngste Negativtrend bei Borussia habe ihm den Spaß noch nicht nehmen können.

„Auch uns kann es mal passieren, dass einige Sachen nicht funktionieren. Wir sind keine Maschinen. Ich bin sicher, dass wir wieder in Fahrt kommen — weil wir einfach eine gute Mannschaft mit viel Qualität haben.“ Diese Qualität gilt es am Samstag an der Weser abzurufen.