Borussias Millionenwerbung für die Region
Wie die Borussia die Wirtschaft in der Region ankurbelt, zeigt eine Studie.
Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach tut der Stadt gut. Das ist sicher keine ganz neue Erkenntnis, aber eine, die jetzt durch Zahlen belegt wird. „Borussia kann dafür sorgen, dass die Wahrnehmung der Stadt Mönchengladbach deutlich erhöht und ihr Image verbessert wird“, sagt Professor Rüdiger Hamm.
Dies ist das wesentliche Ergebnis einer aktuellen Studie, die der Wissenschaftler mit dem Forschungsinstitut Niers der Hochschule Niederrhein erarbeitet und jetzt vorgestellt hat.
Dieser wichtige Standortfaktor könne Gladbach im Wettbewerb mit anderen deutschen Großstädten helfen, die teilweise wirtschaftlich viel stärker seien, sagt Hamm. Eine Zahl unterstreicht den Wert von Borussia für die Stadt ganz besonders: Der Verein sorgt für jährliche Wertschöpfungseffekte von insgesamt 94,1 Millionen Euro. Diese Zahl gibt Aufschluss darüber, welchen Anteil Borussia an der gesamtwirtschaftlichen Leistung der Stadt hat.
Das heißt auch: Jeder Euro der 64,5 Millionen im Jahr, die der Verein ausgibt, führt in der Stadt zu einer weiteren Wertschöpfung von knapp 50 Cent. Teile der Wertschöpfung sind beispielsweise Personal- und Sachausgaben oder eigene Grundstücke.
Die 211 Beschäftigten und 920 Aushilfskräfte erzielen ein Einkommen von insgesamt 44,3 Millionen Euro. Hinzu kommen unter anderem 17,2 Millionen Euro Einkommen, weil die Studie davon ausgeht, dass Borussia in der Stadt weitere 900 bis 1000 Arbeitsplätze sichert.
Die sogenannte regionalwirtschaftliche Relevanz der Borussia geht aber darüber hinaus. So erhält Gladbach durch den Verein eine kostenfreie Medienpräsenz, die sie sonst nicht hätte. Der dadurch erzielte Werbewert wird — je nach Berechnungsgrundlage — auf zehn bis 21 Millionen Euro geschätzt.
In der Befragung sagten 80 Prozent der Befragten, das waren Fans wie Nicht-Fans, dass der Bundesligist einen positiven Einfluss auf den Bekanntheitsgrad der Stadt hat. Das entspricht auch dem Eindruck Hamms. „Als überregional bekanntes Wahrzeichen und als wichtiger Marketing- und Imageträger nimmt Borussia eine bedeutende, nicht zu ersetzende Funktion für die Stadt ein“, so der Wissenschaftler.
Für VfL-Präsident Rolf Königs ist das Ergebnis der Studie eine Bestätigung dafür, dass der Verein in den vergangenen 14 Jahren vieles richtig gemacht hat. „Wir haben uns damals das Ziel gesetzt, Borussia zu sanieren und den Verein wie ein Unternehmen zu führen“, sagt er. Weitere Ziele seien ebenfalls erreicht worden: Borussia sei zum familienfreundlichen Mitgliederverein mit mittlerweise rund 62 000 Anhängern geworden. „Die Ochsentour hat sich gelohnt“, so Königs.