Christoph Kramer: „Bin nicht hier, um den Kader aufzufüllen“
Rottach-Egern. Er ist noch nicht lange Borusse. Aber Christoph Kramer hat binnen weniger Tage bereits eine Duftmarke im Fohlen-Stall hinterlassen. Voller Einsatz im Training, neben dem Platz tadellos.
Der defensive Mittelfeldspieler kämpft leidenschaftlich um einen Platz im Team. Und hat Lucien Favre offenbar bereits beeindruckt. „Er ist ein junger Spieler, eine Laufmaschine“, sagte Borussias Cheftrainer im Trainingslager am Tegernsee.
Bis 2017 steht Kramer bei Bayer Leverkusen unter Vertrag. Nach Zweitligist Bochum ist Gladbach nun die zweite Ausleihstation für den 22-Jährigen.
Kramer über…
…seine ersten Eindrücke von Borussia:
Es macht sehr viel Spaß. Umfeld, Mannschaft — das passt. Von den Fans her ist es schon etwas anderes als in Bochum. Von daher sind meine Erwartungen bestätigt, wenn nicht sogar noch positiv übertroffen worden.
...Favres Fußballschule am Tegernsee:
Wir machen viel mit dem Ball — was sehr angenehm ist. Die Einheiten sind allerdings sehr intensiv. Sie sind teilweise so lang, wie ich es bislang noch nicht erlebt habe. An diese Belastung muss ich mich noch gewöhnen. Ich hatte noch nie solche Blasen unter den Füßen. Die gehen aber auch wieder weg.
...Konkurrenz-Kampf:
Ich komme aus der zweiten Liga — und backe erst einmal kleine Brötchen. Ich will nicht viel reden, sondern mich mit Leistung auf dem Platz und im Training empfehlen. Das ist entscheidend. Klar gibt es Konkurrenzkampf. Es sind aber meine Mitspieler - und nicht meine Gegner. Mit meiner Bescheidenheit bin ich immer ganz gut gefahren, das werde ich auch nicht ändern. Reden kann man dann, wenn man etwas gezeigt hat.
...die Testspielpleite in Ingolstadt:
Dass noch nicht alles gut funktioniert hat, ist nicht verwunderlich. Es war ein Testspiel — und dieses sollte man nicht überbewerten.
...seine Qualitäten:
Ich bin sehr laufstark, gehe kompromisslos in die Zweikämpfe. Zudem kann ich auch mit dem Ball umgehen. Ich denke, ich bin in der Lage, eine gute Balance zwischen der Rolle als Spieleröffner und Abräumer zu finden. Die Verantwortlichen wissen, warum sie mich geholt haben. Sie wissen, was ich kann. Ich denke nicht, dass ich bei Borussia bin, um den Kader aufzufüllen.
...Borussias Ausleihgeschäft mit Leverkusen:
Es ist so, dass Leverkusen die Transferrechte nicht abgeben wollte. Ich bin nun aber Gladbacher - und das werde ich zumindest in den kommenden zwei Jahren mit vollem Herzen sein. Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn Borussia mich ganz verpflichtet hätte.