Nordtveit und die Borussia — das passt
Der Norweger will mit Gladbach zurück in das internationale Geschäft.
Rottach-Egern. Der Blick von Havard Nordtveit verrät Entschlossenheit. Seine Worte wirken wohl überlegt. „Ich will mit Borussia in der kommenden Saison um einen Platz in Europa kämpfen. Das muss ich klar sagen“, lässt der 23-Jährige keinen Zweifel daran, wohin die Reise mit Gladbach gehen soll.
Zurück auf das internationale Parkett, sich mit guten Leistungen in der Fußball-Bundesliga für neue Abenteuer in Europa qualifizieren. Und Nordtveit ist einer dieser jungen Wilden im Kollektiv von Trainer Lucien Favre, die eine tragende Rolle auf diesem so beschwerlichen Weg einnehmen können.
Im Trainingslager am Tegernsee präsentiert sich der Mittelfeldspieler wie ein Führungsspieler, wirkt selbstbewusst, im Wissen, dass Favre wohl mit ihm plant. „Der Trainer hat mich besser gemacht“, sagt Nordtveit.
Die namhafte Konkurrenz auf der sogenannten Doppel-Sechs mit Typen wie Granit Xhaka, Thorben Marx oder Christoph Kramer fürchte er nicht. „Du holst das Beste aus dir raus, wenn du Druck von hinten verspürst“, so Nordtveit. „Ich will offensiv noch mehr Akzente setzen. Torgefährlicher werden.“
Dies hatte er sich bereits für die abgelaufene Spielzeit vorgenommen. Zu mehr als einem Treffer in der Liga hatte es aber nicht gereicht. Er habe mehrmals Pech gehabt, so der norwegische Nationalspieler.
Dennoch: Nordtveit ist das Paradebeispiel, wie rasant sich Talente bei Borussia entwickeln können. Nach seinem Wechsel im Januar 2011 von Arsenal London an den Niederrhein reifte er auf Anhieb zum Stammspieler. Er verschaffte sich als Malocher Respekt. Zudem ist er in der Defensive auf mehreren Positionen einsetzbar. Den Part als energischer Abräumer vor der Viererkette übernehme er jedoch am liebsten.
„Ich bin wie eine Duracell-Batterie, sagt mein Bruder“, bemerkt Nordtveit mit einem Lächeln. Die Batterie habe trotz des intensiven Trainings auch noch Power. „Ein Sprung in den See — dann bist du wieder fit.“
Nordtveit und Borussia — das scheint noch länger zu passen. Zumal Havard beteuert: „Dass ich zu diesem Klub gewechselt bin, war die beste und wichtigste Entscheidung, die ich bislang in meiner Karriere getroffen habe.“