Coulibaly fehlt nur ein Tor zum großen Glück

Der Malier führt in Borussias Mittelfeld beim 3:0 gegen Offenbach glänzend Regie.

Mönchengladbach. Sascha Rösler ist immer freundlich, selbst bei harten Konditionseinheiten zeigt er einen strahlenden Gesichtsausdruck. Der Spielmacher von Fußball-Zweitligist Borussia Mönchengladbach lächelte gestern Abend allerdings nur vom Hochglanzposter im Stadionmagazin "Fohlen Echo": Denn der 30-Jährige war noch leicht gezeichnet von einer schweren Magen-Darm-Grippe. Seine Position in der Schaltzentrale nahm bei Borussias 3:0 gegen Kickers Offenbach der Malier Soumaila Coulibaly ein. "Acht bis zwölf Saisontore" hatte der 29-Jährige nach seinem Wechsel vom SC Freiburg zu seinem neuen Arbeitgeber lachend angekündigt.

Ein optimistisches Vorhaben - zumal er nach dem vierten Spieltag seinen Platz im Mittelfeld an Marcel Ndjeng verlor. Das 2:1 gegen den VfL Osnabrück war der Start von Borussias mittlerweile elf ungeschlagene Spielen andauernder Serie und das vorläufige Ende von Coulibaly Stammspielerkarriere. Bis gestern: Nach zwei Einwechslungen gegen Fürth und Jena durfte er hinter den Spitzen Neuville und Friend von Beginn an ran.

Coulibaly interpretierte seine Rolle anders als Rösler, er beackerte das Spielfeld nicht so wie Borussias Standard-Zehner, sondern löste seine Aufgabe mit enormer Ballsicherheit und technischer Klasse. "Sammy hat so gespielt, wie wir ihn aus Freiburg kennen", sagte Trainer Jos Luhukay, der ihm eine "sehr gute Leistung" attestierte.

Coulibaly bereitete das 2:0 mit einem Schuss vor, den Torwart Thier nur vor die Füße von Roel Brouwers abklatschen lassen konnte, und hätte beinahe selbst ein Tor erzielt: Sein 22-Meter-Schuss wurde wegen eines Stürmerfouls von Rob Friend aberkannt. "Der Trainer hat gesagt, wenn ich kann, soll ich immer schießen", sagte Coulibaly, der sich nicht äußern wollte, ob seine Zukunft nach Röslers absehbarer Genesung wieder auf der Ersatzbank sein wird: "Ich bin jedenfalls da für die Mannschaft."