Euphorische Borussia-Fans: "Gegen Gladbach kann man mal verlieren"
Stuttgart. Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach bleibt weiter auf Champions-League-Kurs: Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre feierte beim VfB Stuttgart einen souveränen 3:0-Sieg und hält nach dem 19. Spieltag mit einem Punkt Rückstand den Anschluss an das Spitzentrio.
Gladbach hat nunmehr acht Punkte Vorsprung auf Platz fünf, der nicht mehr zur Teilnahme an der Königsklasse berechtigt.
Der Spieler des Spiels: Zwei Tore vorbereitet, eine Bude selbst gemacht — Borussias Offensiv-Ass Marco Reus zeigte beim 3:0-Triumph der Fohlen-Elf in Stuttgart erneut seine Klasse, war an allen entscheidenden Situationen beteiligt. „Ein verdienter Erfolg, ich denke, die bessere Mannschaft hat gewonnen. Wir hätten allerdings den Sack früher zumachen müssen. Wir haben auch einige Chancen nicht genutzt“, so Reus nach dem Schlusspfiff.
Der Moment des Spiels: „Europapokal, Europapokal“ — die 4000 Gladbacher Fans in der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena tanzten und hüpften auf den Rängen, feierten überglücklich den Auswärtserfolg im Ländle. Auf diesen Moment hatten sie lange warten müssen. Den letzten Fohlen-Triumph bei Angstgegner VfB hatte es vor über 17 Jahren gegeben. Den völlig enttäuschten Schwaben gaben die Borussen-Anhänger noch einen letzten Gruß mit auf den Heimweg: „Gegen Gladbach kann man mal verlieren.“
Der Aufreger des Spiels: Es lief die 65. Spielminute, als nach einem feinen Konter Borussias Flügel-Flitzer Patrick Herrmann alleine vor Sven Ulreich auftauchte, jedoch mit seinem Schuss am VfB-Keeper scheiterte. Den Abpraller wollte Gladbachs Mittelfeld-Stratege Juan Arango per Kopf über die Linie drücken, kam allerdings im Zweikampf mit einem Stuttgarter Spieler zu Fall. „Elfmeter“, forderten die Borussen-Profis, doch Schiedsrichter Perl winkte ab. Die TV-Bilder zeigten später, dass der Unparteiische wohl richtig lag.
Das sagen die Trainer:
Lucien Favre (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Es war eine ordentliche Leistung von uns, aber wir hätten schon früher die Entscheidung herbeiführen müssen, da haben wir bei den Kontern die letzte Konsequenz vermissen lassen. Wir spielen im Moment sehr gut, haben 39 Punkte auf dem Konto und das ist verdient. Wir haben kein konkretes Ziel. Unser Ziel ist, so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Wir schauen nur auf uns, denn es wird noch sehr schwer für uns in den kommenden Wochen. Schon am nächsten Samstag in Wolfsburg wird es sehr hart. Das ist vor eigenem Publikum eine extrem gefährliche Mannschaft "
Bruno Labbadia (Trainer VfB Stuttgart): "Wir haben uns mit dem 0:1 nach einer Standardsituation selbst ein Problem geschaffen. Da waren wir nicht wach genug. Das war auch in anderen Spielen schon ein Knackpunkt. Damit machen wir uns oft ein Eigentor. Insgesamt fehlt uns die Leichtigkeit."