Favre hat Europa im Visier
Zum Auftakt kommen am Freitag die Bayern. Jantschke und Brouwers verletzt.
Mönchengladbach. Gladbach gegen Bayern — ein Klassiker, der Erinnerungen an die glorreichen 70er Jahre weckt. Mit diesem ewigen Schlager startet Freitag die Fußball-Bundesliga in die Rückrunde.
Gladbachs Trainer Lucien Favre muss ohne die Abwehrspieler Tony Jantschke und Roel Brouwers zum Auftakt planen. Jantschkes im Test gegen Hertha BSC erlittene Verletzung an der Augenhöhle lässt einen Einsatz nicht zu. Brouwers plagt sich mit einer Adduktorenzerrung. Durch die Ausfälle kehrt Alvaro Dominguez nach mehr als dreimonatiger Verletzungspause (Sprengung des Schultereckgelenks) ins Team zurück — an der Seite von Abwehrchef Martin Stranzl.
Im Hinspiel (1:3) verursachte der Spanier zwei Handelfmeter. Bis Mitte nächster Woche wird sich entscheiden, ob Luuk de Jong den Club verlässt. Premier-League-Club Newcastle ist erster Interessent. Gladbachs Sportdirektor hatte vor Wochen gegenüber unserer Zeitung betont, niemanden im Winter abgeben zu wollen. Gleichwohl ist ein Transfer wahrscheinlich. Aber nur wenn Newcastle de Jong kauft, an einer Ausleihe ist Gladbach nicht interessiert.
Legt man die Tests der Vorbereitung zugrunde, scheint die Mannschaft die Form aus dem Herbst — acht Spiele ohne Niederlage — über die Pause konserviert zu haben. Die Bilanz: vier Spiele — drei Siege, ein Remis. Nur zwei Gegentore, acht Treffer erzielt. Die Tests: 1:1 gegen Besiktas Istanbul, 2:1 gegen St. Gallen, 3:0 gegen Hertha BSC und 2:0 in Bochum.
Trainingsgewinner ist Peniel Mlapa. In der Hinrunde spielte er keine Minute, erzielte jetzt aber drei Treffer in den Tests. Es scheint, als nütze ihm das nicht viel, um in den Kader zu rücken. „Ich muss auf die Balance achten, kann keine drei Stürmer nominieren“, sagte Favre gestern. Er ist geneigt, an Luuk de Jong und Branimir Hrgota als offensive Einwechselspieler festzuhalten.
Gladbachs gewichtigster neuer Fan — immerhin zwölf Tonnen schwer und 13 Meter lang — steht bei jedem Heimspiel ab sofort nicht in der Nordkurve, sondern dahinter. Auf dem Fan-Truck, der gestern vorgestellt wurde, ist plakatiert: „Ich bin Borussias größter Anhänger“. Ab Sommer soll er nicht nur in Deutschland über die Straßen rollen. Europa ruft. Wieder. Nach einem Jahr Pause. Bleibt die Mannschaft von gravierenden Verletzungen verschont, führt Favre das Team mindestens auf Platz sechs — und auch die Qualifikation für die Champions League ist keine Utopie.