Frust in Leverkusen, Gladbach selbstbewusst - „Vollgas“
Leverkusen(dpa) - Vertauschte Rollen vor dem West-Derby in der Fußball-Bundesliga: Die nun in der Europa League weiter beschäftigten Leverkusener schieben Frust, die international ausgeschiedenen Gladbacher strotzen vor Selbstbewusstsein.
Roger Schmidt bekannte vor dem Duell der beiden ambitionierten Teams:
„Auch mit etwas Abstand tut das noch sehr weh“, sagte der Leverkusener Trainer am Freitag und bezeichnete den verpassten Sieg gegen den FC Barcelona erneut als „Tragödie“.
Immerhin hat die Bayer-Elf nun die Gelegenheit, gegen die seit zehn Spielen unbesiegten Mönchengladbacher Boden gut zu machen. „Da wollen wir im letzten Heimspiel des Jahres den Fans etwas mit einer guten Leistung zurückgeben“, sagte Schmidt, der mit vielen Dingen seiner Mannschaft im Spiel gegen die Katalanen zufrieden war, aber eben nicht mit allen.
„Wir vergessen das Toreschießen“, meinte der Bayer-Coach, der ebenso wie Borussen-Trainer André Schubert am Anfang seiner Karriere beim SC Paderborn arbeitete. Der Respekt vor dem Nachbarn von der anderen Rheinseite ist groß. „Gladbach ist die Mannschaft der Stunde und hat viel Selbstvertrauen. Das wird eine schwierige Aufgabe“.
Der Tabellendritte hingegen hat das internationale Aus schnell verarbeitet. „Wir wären froh gewesen, in der Europa League dabei zu sein. Für Leverkusen ist es wohl eher ein Trostpflaster“, befand Borussen-Trainer Schubert, der weiterhin auf fünf Spieler verzichten muss und um den Einsatz von Fabian Johnson (Verletzung am Zeh) bangt.
Dafür steht Ibrahima Traoré wieder zur Verfügung. Auf einen Einsatz hofft auch der ehemalige Bayerprofi Josip Drmic. „Der Trainer kann auf mich zählen. Die Karte Josip Drmic hat der Trainer - ob er sie ausspielt, werden wir am Samstag sehen“, sagte der Stürmer.
Mit einem Erfolg in Leverkusen könnten die Gladbacher den Kontrahenten um die internationalen Startplätze auf acht Punkte distanzieren. „Wir wollen die drei Spiele bis zur Winterpause jetzt durchziehen und wissen, was uns erwartet. Wir sind bereit und willig“, betonte Schubert. „Mit der Leistung aus der ersten Halbzeit gegen Manchester City können wir in der Liga jeden schlagen. Wir geben weiter Vollgas“, sagte Abwehrspieler Havard Nordtveit.