Fußball: Schnitzler trifft für Bettrath
In Wettskandal verwickelter Ex-Profi spielt in Kreisliga.
Mönchengladbach. Rene Schnitzler sorgt in der Fußballszene weiter für Kopfschütteln. Erst vor wenigen Wochen hatte der ehemalige Fußball-Profi gestanden, 100.000 Euro von einem Wettpaten erhalten zu haben, um Spiele seines damaligen Klubs FC St. Pauli zu manipulieren. Am Samstag machte der frühere U 20-Nationalspieler nun seine ebenso unglaubliche Ankündigung war, künftig für den Mönchengladbacher B-Kreisligisten 1. FC Bettrath aufzulaufen.
Im Auswärtsspiel beim SC Rheindahlen II traf Schnitzler bei seiner Premiere im Bettrather Dress gleich zur 1:0-Führung. Am Ende musste sich der abstiegsgefährdete 1. FC trotz der prominenten Verstärkung mit einem 1:1 begnügen.
Während sich die Fußballwelt weiterhin fragt, wie ein bundesligaerfahrener 25-Jähriger auf die Idee kommen kann, freiwillig in die zweitunterste Amateurspielklasse zu wechseln, macht man in Bettrath Luftsprünge. „Für einen Verein wie uns ist das eine tolle Sache. Zu welchem Kreisliga-B-Spiel kommen sonst schon Journalisten?“, schwärmt Bettraths Vorsitzender Horst Coun.
Ein guter Freund von „Schnitzel“, der ebenfalls in Bettrath spielt, hatte den Transfer-Coup möglich gemacht. Nun hofft man in Bettrath mit Rene Schnitzler zumindest kurzfristig auf bessere Zeiten. „Klar ist, dass die ganze Mannschaft sich an einem wie ihn aufrichten kann“, sagt Coun. Zumindest der Klassenerhalt sollte mit Schnitzler, der in der Hinserie noch beim NRW-Ligisten Wegberg-Beeck unter Vertrag stand, nur noch Formsache sein.
Wenn Schnitzler denn wirklich bis zum Saisonende in Bettrath auf dem Platz steht. Zwar bestreitet das einstige Eigengewächs der Borussia, Spiele manipuliert zu haben. Die Ermittlungen des Deutschen Fußball-Bundes gehen jedoch weiter. Eine Sperre Schnitzlers kann nicht ausgeschlossen werden.