Matmour ist richtig in Fahrt
Borussia will am Samstag im Kellerduell gegen Stuttgart endlich den ersten Heimsieg einfahren.
Mönchengladbach. Schlüsselspiel, Abstiegsgipfel, Endspiel — wie auch immer man die Heimpartie der Gladbacher Borussia am Samstag gegen den VfB Stuttgart nennen mag, Fakt ist: Nur der Gewinner des Duells Letzter gegen Vorletzter hat das rettende Ufer in Sichtweite und darf sich über einen Big Point im zermürbenden Existenzkampf der Fußball-Bundesliga freuen.
Vor allem im Gladbacher Lager herrscht nach dem jüngsten Triumph in Frankfurt wieder Zuversicht, die Mission Klassenerhalt erfüllen zu können. Vize-Präsident Rainer Bonhof sieht den VfL auf einem guten Weg. „Wir haben von den ersten drei Rückrundenspielen zwei gewonnen, haben zweimal zu null gespielt. In der Mannschaft ist etwas passiert. Wir sind wieder da, wollen Stuttgart schlagen und den letzten Tabellenplatz verlassen.“
Und auch Trainer Michael Frontzeck geht in die Offensive: „Es ist endlich an der Zeit, den ersten Heimsieg einzufahren. Wichtig ist, dass wir einen kühlen Kopf bewahren.“ Die Fohlen haben gegen die auswärts bislang sieglosen Schwaben noch eine Rechnung offen. „Das 0:7 aus dem Hinspiel hat jeder im Hinterkopf, die Spieler und ich als Trainer. Wir haben keine Rachegelüste, aber Gelüste, das Spiel zu gewinnen“, sagt Frontzeck, den bis auf Brouwers (Trainingsrückstand nach Innenmeniskusriss) und Jaures (Knieprobleme) keine Personalsorgen plagen. Ob Stürmer Mike Hanke (Schlag auf die Nase) zum Einsatz kommt, ließ der VfL-Coach offen. Gut möglich, dass Karim Matmour, der in Frankfurt einen starken Eindruck hinterließ, für Hanke in die Startelf rutscht. „Karim hat wieder richtig Fahrt aufgenommen, er ist die erste Alternative“, so Frontzeck.
Dass die Borussen wieder halbwegs zurück in die Spur gefunden haben, ist auch dem Gegner aus Stuttgart nicht verborgen geblieben. „Das ist eine andere Mannschaft als in der Vorrunde. Gladbach wird versuchen, über den Kampf zu kommen. Da müssen wir dagegenhalten und den Kampf annehmen. Das ist ein sehr entscheidendes Spiel im Kampf um den Klassenerhalt“, so VfB-Profi Christian Gentner. Sein Trainer Bruno Labbadia, der auf Kapitän Matthieu Delpierre und Nationalstürmer Cacau verzichten muss, hat seinen Jungs in Hinsicht auf das brisante Duell in Gladbach in dieser Woche vor allem eins eingeimpft: „Angst ist ein schlechter Ratgeber. Wir müssen an unsere Stärken glauben. Man braucht in solch einer Situation einen langen Atem. Ich denke positiv, ich will dieses Spiel gewinnen. Das wird eine interessante Aufgabe.“