Gladbach auf CL-Kurs: 4:0 gegen schwache Stuttgarter
Mönchengladbach (dpa) - Leicht und locker hat Borussia Mönchengladbach einen erschreckend schwachen VfB Stuttgart mit 4:0 besiegt. Die Gladbacher festigen damit den vierten Tabellenplatz. Der VfB könnte dagegen schon bald wieder im Abstiegskampf versinken.
Der Kontrast hätte kaum größer sein können: Wutentbrannt und fluchend verschwand Weltmeister Kevin Großkreutz im Kabinentrakt, Rückkehrer Patrick Herrmann hatte bei der Jubelfeier auf dem Rasen Freudentränen in den Augen. Auch dank eines Treffers des lange verletzen Herrmann (68. Minute) Mönchengladbach den VfB besiegt. Mit einem Eigentor hatte Großkreutz (90.+1) für den unrühmlichen Abschluss einer extrem schwachen VfB-Leistung gesorgt.
Vor 43 627 Zuschauern erzielten Thorgan Hazard (16.) und Raffael (59.) die weiteren Treffer für die Elf vom Niederrhein, die damit weiter auf Champions-League-Kurs ist. Die seit drei Spielen sieglosen Stuttgarter haben die Abstiegskonkurrenz dagegen wieder im Nacken.
„Es kann schnell wieder in die andere Richtung gehen, aber das wollen wir möglichst vermeiden“, sagte VfB-Abwehrspieler Georg Niedermeier bei Sky. „Wir haben heute die taktischen Mittel nicht gehabt.“
Taktisches Geschick bewies dagegen Gladbachs Coach André Schubert, der den starken Hazard wieder vom Sturmzentrum auf den Flügel beorderte. Das machte sich nicht nur in Form seines Treffers bezahlt.
„Die Mannschaft hat das überragend gemacht heute und kaum etwas zugelassen. Ich kann mich an keine Torchance des Gegners erinnern“, meinte Schubert.
Bei eisigen Temperaturen starteten beide Teams zunächst aber sehr fahrig in die Partie. Die Gladbacher versuchten im Angriff zwar vereinzelt Akzente zu setzen, scheiterten aber meist an der kompakten Stuttgarter Defensive. Kramnys Spieler verschoben kompakt und machten die Räume zu Beginn des ersten Durchgangs extrem dicht.
Erst ein genialer Diagonalpass von Havard Nordtveit wirbelte das Defensivkonstrukt der Schwaben auseinander. Der lange Ball des Norwegers flog über das komplette Feld zu Fabian Johnson, der anschließend mit hoher Geschwindigkeit in den VfB-Strafraum eindrang und auf Hazard ablegte: der Belgier musste den Ball für seinen ersten Saisontreffer nur noch über die Linie drücken.
Auch in der Folge beeindruckte der 22-Jährige das Publikum und seinen Trainer mit starken Aktionen. Kurz vor der Pause hätte er die Führung sogar ausbauen müssen. Nach starker Vorarbeit von Raffael (43.) knallte sein Schuss aber an die Latte.
Nicht nur deswegen wirkte Kramny an der Seitenlinie zunächst ratlos und unzufrieden. Sein Team zeigte eine der bisher schwächsten Leistungen unter dem ehemaligen U23-Coach und hatte nicht eine klare Torchance. Weil auch die Stuttgarter Abwehr im zweiten Durchgang erschreckend kopflos agierte, war der zweite Treffer durch Raffael die logische Konsequenz. Der Brasilianer nutzte ein Abstimmungsproblem zwischen VfB-Kapitän Christian Gentner und Torwart Tyton zum verdienten 2:0. Gerade der ansonsten gute Tyton sah bei dem Gegentor extrem unglücklich aus.
Für den gelungenen Abschluss aus Gladbacher Sicht sorgte dann Rückkehrer Herrmann. Nur 32 Sekunden nach seiner Einwechslung für Hazard schoss der lange verletzt fehlende Mittelfeldspieler den 3:0-Endstand. „Er bringt eine hohe Qualität mit und das ist ein guter Einstand wieder“, freute sich Schubert.