Unterhaltsames Remis: FCA und Gladbach trennen sich 2:2

Augsburg (dpa) - Patrick Herrmann strahlte nach dem ersehnten Comeback. Als Joker konnte der Fußball-Nationalspieler Borussia Mönchengladbach beim 2:2 (1:0) in Augsburg zwar auch nicht zum erhofften Sieg im Kampf um die Champions-League-Plätze führen, das aber wäre auch zu viel des Guten gewesen.

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„Es war echt schön, auf dem Platz zu stehen, bei der Mannschaft zu sein, versuchen zu helfen“, schilderte die Offensivkraft die Glücksmomente nach langer Verletzungspause - und freute sich über die lautstarken „Patrick-Herrmann“-Rufe aus dem Fanblock. „Man kriegt es schon mit. Und beim ersten Spiel war es echt schön nach so langer Pause.“

Am 3. Oktober lief Herrmann das letzte Mal für die Gladbacher Borussia auf, ehe ihn in der EM-Saison ein erst spät diagnostizierter Kreuzbandriss schockte. Nach Rücksprache mit mehreren Medizinern entschied er sich gegen eine Operation des hinteren Kreuzbandes im linken Knie, wodurch die Pause deutlich kürzer ausfiel. „Jetzt ist es wieder wie vorher. Ich spüre im linken Knie nichts anderes als im rechten“, beschrieb es Herrmann am Sonntag, „man weiß natürlich dass es weg ist. Aber es ist ähnlich, fast genau gleich.“

Die vier Tore des rasanten Bundesligaspiels vor 29 665 Zuschauern erlebte Herrmann noch auf der Bank, ehe er in der 67. Minute eingewechselt wurde. Raffael (33.) mit seinem zehnten Saisontor hatte für die Gladbacher Führung gesorgt. In der turbulenten zweiten Spielhälfte wendeten Alfred Finnbogason (50.) mit seinem Premierentor und Caiuby (53.) zunächst das Blatt. Aber Fabian Johnson (55.) schlug für Gladbach zurück. Nach vier Auswärtsniederlagen in Serie gab es immerhin ein Remis für die Borussia.

„Wir haben heute ein sehr aufregendes packendes Spiel gesehen“, beschrieb es André Schubert. Der Borussen-Trainer freute sich über das Comeback von Herrmann, der bei seiner Entscheidung gegen die OP auch eine mögliche EM-Teilnahme im Hinterkopf hatte. „Ich bin froh, dass er dabei ist. Patrick ist ein sehr wichtiger Spieler bei uns, der noch ein bisschen Zeit braucht, um wieder den Rhythmus zu finden“, sagte Schubert und machte Hoffnung auf das nächste Comeback, in diesem Fall von André Hahn. Nach seiner schweren Knie- und Schienbein-Verletzung habe der ehemalige Augsburger am Samstag „das erste Mal wieder das Abschlusstraining wieder mitgemacht“, sagte Schubert. „Wenn man in den Sekunden in die Gesichter der Jungs blickt, dann sieht man, wie unglaublich wichtig die Gesundheit ist. Viel wichtiger als Punkte oder Ergebnisse.“

Trotzdem hätte er am Sonntag auch nichts gegen drei Zähler gehabt. Wie auch FCA-Coach Markus Weinzierl, dessen Team im Kampf um den Klassenverbleib einen Befreiungsschlag verpasste. „Das war ein wirklich sehr gutes Bundesligaspiel zwischen zwei sehr guten Mannschaften“, sagte Weinzierl und blickte auf die Europa-League-Partie beim FC Liverpool an der Anfield Road zurück. „Es ist keine Selbstverständlichkeit, wenn man Donnerstag so viel investiert, dass man heute so eine Mannschaft sieht.“ Der Vorsprung der Schwaben auf den Relegationsrang beträgt weiter vier Zähler.

Gleich nach dem Seitenwechsel untermauerten die Augsburger, warum sie ein Gladbacher Angstgegner sind. Erst glich Finnbogason per Kopf aus, nur drei Minuten später brachte Caiuby die Gastgeber mit seinem dritten Saisontor in Führung. „Schade, dass es am Ende nicht mit einem zweiten Tor und mit dem Sieg geklappt hat. Manchmal liegt ein Sieg eben nur Millimeter entfernt“, haderte der Isländer Finnbogason wegen seines Pfostentreffers in der Schlussphase. Jubeln dürfen hatten zuvor schon die Gladbacher nach dem 2:2 durch Johnson.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 47,7 - 52,3

Torschüsse: 24 - 10

gew. Zweikämpfe in %: 51,2 - 48,8

Fouls: 17 - 8

Ecken: 2 - 5

Quelle: optasports.com