„Keiner hat gedacht, dass es so gut läuft“, resümierte Borussia-Stürmer Mike Hanke nach dem 1:0-Erfolg am Sonntagabend im letzten Bundesliga-Rückrundenspiel gegen den FSV Mainz 05. „Hinter die Hinrunde können wir einen grünen Haken machen.“

Trotz Tabellenrang vier mit 33 Punkten und einem Puffer von zehn Zählern auf einen Nicht-Europapokalplatz warnt Abwehrchef Dante jedoch vor zu viel Vorfreude: „Das kann schnell gehen. Zehn Punkte sind viel, garantiert ist damit aber nichts.“ Damit spricht er Cheftrainer Lucien Favre aus der Seele. „Wir sind extrem zufrieden. Dass Gladbach 33 Punkte in einer Hinserie geholt hat, war lange nicht der Fall. Wir haben die Punkte verdient, müssen aber am Boden bleiben“, meinte der Schweizer nach der besten Liga-Hälfte für die „Fohlen“ seit 35 Jahren.

Für das Happy End am 17. Spieltag sorgte Patrick Herrmann mit seinem Treffer (4. Minute) nach genialer Vorarbeit von Marco Reus, der nach einem Zehenbruch wieder mitwirkte, aber angeschlagen kurz vor Spielende ausgewechselt werden musste. Am Montag konnte der Club jedoch Entwarnung geben: Der Nationalspieler hatte sich entgegen erster Befürchtungen keine ernste Verletzung zugezogen und steht für die Achtelfinalpartie im DFB-Pokal am Mittwoch (20.30 Uhr) zur Verfügung. „Da ist gar nichts. Er konnte trainieren“, sagte Borussia-Sprecher Markus Aretz.

Aufatmen konnte auch die ganze Gladbacher Elf nach dem mühsam erarbeiteten zwölften Heimspiel ohne Niederlage. „Mainz hat es gut gemacht heute. Es ist aber auch eine Qualität unserer Mannschaft, solche Spiele zu gewinnen“, meinte Torschütze Herrmann und fügte an: „Das ist nur ein Zwischenfazit, wir müssen weiter Gas geben.“ Nur einen Punkt Rückstand auf Dortmund und Schalke sowie lediglich elf Gegentore gehören zu dieser Bilanz.

„Wenn wir ein Spitzenteam wären, hätten wir gegen Augsburg nicht verloren“, schränkte Hanke ein. Der Einzug ins Pokal-Viertelfinale mit einem Sieg gegen den FC Schalke 04 könnte zumindest aber das Image der Gladbacher weiter aufpolieren. „Wir werden alles versuchen, um erstmals seit 2004 ins Viertelfinale einzuziehen“, versprach Borussia-Sportdirektor Max Eberl.

Vermeintlich leichter werden es die Mainzer am Mittwoch beim Regionalligisten Holstein Kiel haben. Allerdings bekleckerten sie sich bei ihrer erst zweiten Auswärtsniederlage in dieser Saison nicht mit Ruhm. „Es ist schwer gegen uns zu gewinnen, aber auch schwer für uns, auswärts zu gewinnen“, urteilte 05-Manager Christian Heidel. Wenn wir alle Spiele gewonnen hätten, die wir so dominiert haben, wären wir ganz oben in der Tabelle.“

Mehr erbost als über die Pleite war er über die Verbannung von Trainer Thomas Tuchel auf die Tribüne wegen eines Wortwechsels mit Schiedsrichter Peter Gagelmann. „Das war so etwas von übertrieben“, schimpfte er. „Im Gegensatz zu dem, was wir an diesem Wochenende woanders gesehen haben, hätten andere Trainer ins Gefängnis gemusst.“