Gladbach rettet das 1:0 ins Ziel
Patrick Herrmann trifft gegen Mainz. Entwarnung nach Reus’ Verletzung.
Mönchengladbach. Es gab sie noch in diesem Jahr, die Tage, an denen Heimspiele im Borussia-Park zu Beutejagden der Gäste gerieten. Mit einer 1:3-Niederlage gegen Bayer Leverkusen waren die Gladbacher in das Jahr 2011 gestartet. Es folgte ein 2:3 gegen Stuttgart. In insgesamt elf Heimspielen in Folge war ihnen in der vergangenen Saison bis in den Februar hinein kein einziger Sieg gelungen. Dann aber kam Lucien Favre. Und mit dem Dienstantritt des Schweizer Trainers entwickelte sich Gladbach daheim wieder zu einem respektablen Punktesammler.
Die Bilanz seither: 36 Punkte in 15 Heimspielen bei nur einer Niederlage. Seit immerhin zwölf Spielen ist das Team im Borussia-Park unbesiegt. Mit dem 1:0 (1:0)-Erfolg am Sonntag gegen Mainz 05 spielten die Gladbacher die bisher zweitbeste Hinrunde in ihrer Bundesligageschichte. Lediglich die in der letzten Meistersaison 1976/77 erreichten 39 Punkte sind die absolute Bestmarke. Gladbach geht als Tabellenvierter mit einem Polster von zehn Zählern auf den ersten Nicht-Europa-League-Platz in die Winterpause.
Zum Rückrunden-Auftakt müssen die Borussen auf Abwehrchef Dante verzichten, der nach einem Foul an Allagui (46.) seine fünfte Gelbe Karte sah. Ausfälle für das Pokalspiel am Mittwoch gegen den FC Schalke 04 drohen trotz erster Befürchtungen wohl nicht: Marc-Andre ter Stegens Rippenprellung aus dem Spiel am Sonntag ist schmerzhaft, dürfte ihn aber kaum hindern zu spielen. Und auch im Fall von Marco Reus, der sich das Knie verdrehte und für Bobadilla ausgewechselt wurde (83.), gab Trainer Favre Entwarnung: „Es sieht gut aus.“ Reus selbst sagte: „Es war zunächst schmerzhaft, für Mittwoch ist aber wohl alles in Ordnung.“ Gegner Schalke hält Favre „für die derzeit beste Mannschaft der Liga“.
Die vergangenen drei Duelle gegen Mainz hatten die Gäste allesamt gewonnen. Mainz’ Trainer Thomas Tuchel bot in Eugen Polanski für den erkrankten Elkin Soto und Yunuy Malli als Spielmacher zwei ehemalige Gladbacher auf, die sich nur bedingt in Szene setzen konnten. Was auch am Comeback von Marco Reus lag.
Nach zwei Spielen verletzungbedingter Pause wegen seines Zehenbruchs strahlte die Mannschaft durch sein Mitwirken mehr Überzeugung in der Offensive aus: Reus bediente Patrick Herrmann mit einem präzisen Zuspiel, der aus elf Metern zum 1:0 (5.) einschoss — Torhüter Wetklo durch die Beine.
Mainz spielte engagiert, mutig und offensiv. „Es ist schwer, gegen diese Raute zu spielen, sie haben selten auswärts verloren“, sagte Favre später. Einen Kopfball von Innenverteidiger Nico Bungert klärte Herrmann erst vor der Torlinie (11.) Gladbach hingegen ruhte sich auf der Führung zu sehr aus.
Polanskis Foul (44.) an Roman Neustädter sorgte kurz vor der Halbzeit für Aufregung, weil der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Peter Gagelmann ausblieb. Gleich nach der Pause verwies Gagelmann den Mainzer Trainer Tuchel nach einem Wortgefecht auf die Tribüne. Am Ende hielt Mönchengladbach dem Mainzer Druck stand.