Die Partie zwischen den Fohlen und dem SC Freiburg lief bereits einige Minuten, als die VfL-Fans in der Nordkurve plötzlich anstimmten: „He, wer nicht hüpft, der ist ein Kölner, he!“ Tausende Gladbacher Anhänger erhoben sich von ihren Plätzen und folgten dem Aufruf der Nordkurve. Ein friedlicher Gruß an den Rivalen aus der Domstadt, FC-Hooligans hatten letzte Woche einen Gladbacher Fan-Bus brutal attackiert.

„Ich habe unsere Chancen noch einmal im TV gesehen. Ich muss sagen, der Freiburger Keeper hat es sehr gut gemacht“, lobte Lucien Favre einige Minuten nach Schlusspfiff Oliver Baumann. Der hatte mehrere Großchancen der Gladbacher mit tollen Paraden vereitelt und so den Punkt für die Breisgauer festgehalten.

Vor 52 207 Zuschauern im Borussia-Park starteten die Gladbacher gegen die Gäste aus Freiburg zunächst gut ins Spiel, von Verunsicherung nach zuvor zwei sieglosen Partien in Serie war bei der Fohlen-Elf nichts zu sehen. Die Borussen kombinierten im Mittelfeld flott und gefällig und hätten bereits nach zehn Minuten in Führung gehen müssen. Nordtveit hatte mit einem schönen Pass Reus auf die Reise geschickt, der setzte gekonnt den freistehenden Hanke in Szene, doch der vergab allzu leichtfertig die Chance zur 1:0-Führung. Seinen Schuss konnte Freiburgs Keeper Baumann parieren. Der Abpraller fiel Reus vor die Füße, doch dessen Schuss grätschte Matthias Ginter vor der Linie weg.

Auf der anderen Seite ermöglichte eine unglückliche Aktion von Stranzl die erste Freiburger Chance. Aber Sebastian Freis verfehlte mit seinem Drehschuss (21.) das Gehäuse von Marc-Andre ter Stegen. Die Borussia dominierte weiter das Geschehen, allerdings kam der entscheidende Pass in die Spitze nicht an. Zudem spielte SC-Schlussmann Baumann aufmerksam mit und rettete in der 27. Minute vor Reus. Kurz vor dem Halbzeitpfiff mussten die Gladbacher Fans noch eine Schrecksekunde überstehen. Nach einem Eckball der Gäste köpfte Tony Jantschke den Ball an die Latte des eigenen Tores.

Nach der Pause war die Borussia zwar bemüht, die Entscheidung zu erzwingen, es fehlten aber das notwenige Tempo und die Kombinationssicherheit. Zu oft erlaubte sich das Team von Lucien Favre Fehlpässe im Spielaufbau. Freiburg stand in der Defensive gut, ließ kaum etwas zu und konterte hier und da auch gefährlich. Flum (54.), Caligiuri (59.) und Schmid (62.) setzten immer wieder Nadelstiche. Dennoch hätten die Gladbacher am Ende alles klar machen können. Doch der kurz zuvor eingewechselte Igor de Camargo schoss freistehend am Tor vorbei (70.), vor dem Abpfiff hatten auch Reus und Daems den Siegtreffer noch auf dem Schlappen.