Borussia M’gladbach Die wichtigsten Momente und Spieler beim Sieg gegen Bayern
München · Historischer Triumph für Borussia Mönchengladbach in der Fußball-Bundesliga. Das waren die entscheidenden Momente und die wichtigsten Spieler bei dem Sieg gegen den FC Bayern.
Die Elf vom Niederrhein besiegt Rekordmeister FC Bayern in der Münchner Arena mit 3:0 (2:0) und feiert somit den bislang höchsten Auswärtserfolg beim Star-Ensemble von der Isar. Plea, Stindl und Herrmann treffen für den VfL, der so in der Tabelle sogar an den seit nunmehr vier Pflichtspielen in Folge sieglosen Bayern vorbei auf Platz zwei geklettert ist. Bayern-Trainer Niko Kovac ist nun in der Kritik, in München wird bereits über seine Entlassung spekuliert.
Der Moment des Spiels:
Der ereignete sich aus Gladbacher Sicht nach dem Schlusspfiff. Alle Borussen-Spieler liefen zur Kurve der mitgereisten Fohlen-Fans und zeigten einen ausgelassenen Freudentanz. Niederrheinische Jubel-Humba in der Münchner Arena. Bilder, welche die VfL-Treuen auch noch nicht so oft im Bayern-Stadion sehen durften.
Der Spieler des Spiels:
161 Tage nach seiner schwerer Knöchel-Verletzung samt OP kehrt Lars Stindl ohne Spielpraxis in Borussias Startelf zurück - und der Offensivspieler ist auf Anhieb einer der entscheidenden Akteure auf dem Platz. Zunächst leitet er mit einer Balleroberung die Führung ein, mit dem 14. Ballkontakt trifft Stindl dann selber. Tolles Comeback des Borussia-Kapitäns. Der sagt: „Der Trainer hatte mich unter der Woche zur Seite genommen und gesagt, dass er mich eventuell in München von Beginn an bringt. Ich habe alles reingeworfen, was ging. Wir hatten zum richtigen Zeitpunkt in den wichtigen Zonen den Ball, haben gute Konter gesetzt. Wir haben es insgesamt als Mannschaft überragend gemacht. Mit Plea haben wir einen super Stürmer in unseren Reihen. Unglaublich, dass wir 3:0 bei den Bayern gewonnen haben. So ein Spiel – wir sind alle mehr als froh. Einfach schön. Wir wissen das aber auch richtig einzuschätzen.“
Der Aufreger des Spiels:
Manuel Neuer protestierte heftig. Ein Handspiel wollte der Weltmeister und Bayern-Schlussmann erkannt haben, als Gladbachs Patrick Herrmann den Ball stoppte und das Spielgerät schließlich zum entscheidenden 3:0 in die Tormaschen hämmerte. Während Herrmann bereits ausgelassen jubelte, hatte Schiedsrichter Willenborg Kontakt zum Videoassistenten – und entschied sich, den Treffer noch einmal persönlich an einem Monitor am Spielfeldrand zu überprüfen. Willenborg schaute sich kurz die TV-Bilder, pfiff dann und machte die Geste, die alle Borussen in kollektive Glückseligkeit versetzte: Treffer zählte. Richtige Entscheidung, Herrmann hatte sich keinen Vorteil per Handspiel verschafft.
Chronik des Spiels:
Zunächst einmal spielte nur eine Mannschaft – das waren die Bayern. Der Rekordmeister zog ein zehnminütiges Auftakt-Powerplay auf, hatte auch eine dicke Chance, doch Müller stand beim Abschluss im Abseits. Die Fohlen schüttelten sich – und agierten plötzlich brutal effektiv. Hofmann setzte 25-Millionen-Einkauf Alassane Plea in Szene, der Angreifer schüttelte Süle ab, es folgte ein ansatzloser Schuss ins lange Eck, Neuer machtlos, 1:0. Kurz darauf erlaubten sich die Münchner am eigenen Strafraum einen Aussetzer (Thiago), Hofmann passte in die Schnittstelle zu Rückkehrer Las Stindl, der Nationalspieler ließ Hummels aussteigen, gewiefter Schuss in die Ecke, 2:0. Und die Bayern? Hatten Chancen (Robben, Lewandowski), doch VfL-Schlussmann Sommer parierte jeweils aufmerksam. Pause, die Bayern brachten Gnabry und Ribery. Und drückten wie zu Beginn die Gladbacher hinten rein, kamen auch zu Chancen. Ribery zog auf, Sommer war zur Stelle. Dann zappelte die Kugel im Fohlen-Tor, doch der Treffer von Lewandowski zählte nicht, der Angreifer stand im Abseits. Die Gäste vom Niederrhein wehrten sich. Konter, Plea auf Neuhaus - vorbei. Wieder Konter, Kramer setzte den eingewechselten Herrmann in Szene, der nahm die Kugel klasse an, Direktabnahme, 3:0. Aber: Schiedsrichter Willenborg benötigte noch den Videoassistenten, um zu erkennen, dass Herrmanns Treffer korrekt war. Kein Handspiel. Bayern war besiegt.