Borussia Mönchengladbach In Mainz fing die Bundesliga für Marco Rose erst richtig an

Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach bescherte dem neuen Coach Marco Rose im Hinspiel gegen Mainz einen 3:1-Sieg. Es war eine spezielle Partie. Am Samstag treffen beide Clubs unter anderen Vorzeichen aufeinander.

Trainer Marco Rose hat seinen ersten Sieg mit Gladbach gegen Mainz feiern können.

Foto: dpa/Swen Pförtner

Es war ein sonniger Fußball-Nachmittag Ende August vorigen Jahres und für Marco Rose wahrlich kein Tag wie jeder andere. Denn gleich im zweiten Anlauf (nach dem 0:0 gegen Schalke) glückte dem neuen Coach von Borussia Mönchengladbach der erste Sieg (3:1) als Trainer in der deutschen Bundesliga, nachdem er zuvor in Österreich für Furore gesorgt und als zweimaliger Meister und Pokalsieger (einmal) in Salzburg mit Glanz und Gloria die Alpenrepublik verlassen hatte.

Es war auch deshalb ein besonderes Match, weil Roses Trainer-Kollege und guter Freund aus alten Mainzer Zeiten, Sandro Schwarz, diese Niederlage abbekam. Damals rutschten die Rheinhessen auf den letzten Platz ab, derweil die Fohlenelf sogleich die Weichen für eine erfolgreiche Hinrunde auf Grün stellte. Verändert hat sich, die Tabelle betreffend, seitdem nicht so viel. Vor dem samstägigen Aufeinandertreffen beider Klubs (15.30 Uhr, Borussia Park) gehört die Fohlenelf unverändert zur Creme de la Creme in der Liga, die 05er wiederum sind erneut in eine gefährliche Strömung geraten und nach zwei Heimniederlagen in Folge auf Rang 15 zurückgefallen.

Nur eines ist im neuen Jahr anders: Mainz hat den Trainer gewechselt: Sandro Schwarz, mit dem Rose 2004 als Profi bei Mainz 05 in die Bundesliga aufstieg, ist suspendiert worden. Dafür steht seit dem elften Spieltag der Ex-Kölner Coach Achim Beierlorzer an der Mainzer Bande, der allerdings im Moment nicht so recht weiß, wie ihm und seinen Schützlingen geschieht. Da sorgte seine Mannschaft im November zunächst mit spektakulären Triumphen (5:1 in Hoffenheim, 5:0 in Bremen) für Aufsehen, um dann zwei Heimspiele in Folge (0:1 gegen Leverkusen noch vor der Winterpause und 1:2 gegen Freiburg) zu vergeigen und wieder abzurutschen.

Keine Frage, bei den Rheinhessen schrillen die Alarmglocken, zumal die Konkurrenz nicht schläft und das Liga-Programm in den kommenden Wochen nicht von Pappe ist. Am Samstag geht es nach Mönchengladbach, eine Woche später kommt der FC Bayern München in die kleine Mainzer Fußball-Arena, dann heißt es auf zu Hertha BSC. Gleichwohl hat 05-Coach Beierlorzer seinen Optimismus nicht verloren. „Wir wollen auch in Gladbach etwas holen“, hat er der FAZ Anfang der Woche erzählt.

Eine gewaltige Aufgabe, denn die Elf vom Niederrhein ist trotz einiger Auswärts-„Wackler“ zuletzt in der Liga daheim immer noch eine Macht und mit sieben Siegen in Folge die Nummer 1 in der Heimbilanz aller Bundesligaklubs. „Daran wollen wir natürlich ohne Wenn und Aber anknüpfen“, sagt Kapitän Lars Stindl, der am Samstag möglicherweise von Beginn an auf dem Platz steht. Das „Überangebot“ an Mittelfeldspielern macht es Trainer Rose ohnehin nicht einfach, die richtige Mischung zu finden. Christoph Kramer brennt ebenso wie Laszlo Benes. Letzterer kam in den vergangenen drei Partien nicht einmal zum Einsatz, nimmt dies aber ohne Murren und Knurren hin: „Das ist die Entscheidung des Trainers. Das akzeptiere ich so, denn wir haben viele erstklassige Spieler.“

Möglicherweise trifft es diesmal auch Breel Embolo und stiftet dann wie im Hinspiel bei Mainz 05 als Einwechselspieler Unruhe, als ihm schließlich der Treffer zum vorentscheidenden 3:1 gelang. Auch im darauffolgenden Auswärtsspiel drei Wochen später in Köln bereitete er – ebenfalls als Einwechselspieler – das Siegtor durch Alassane Plea vor. Manchmal geht es auch so.

Nico Elvedi, der zuletzt aufgrund von Rückenbeschwerden gefehlt hatte, absolvierte in dieser Woche eine individuelle Laufeinheit und hofft, sich mit weiteren Trainingseinheiten für die Heimpremiere 2020 im Borussia-Park zu empfehlen. „Ich fühle mich deutlich besser“, sagte der Innenverteidiger. Co-Trainer Alexander Zickler fügte hinzu: „Es ist eine gute Nachricht, dass es Nico besser geht. Wir hoffen, dass er nun von Tag zu Tag mehr machen kann, müssen aber abwarten.“ Definitiv ausfallen werden Ramy Bensebaini und Tony Jantschke (beide Muskelverletzung), während Stefan Lainer seine Sperre (fünfte gelbe Karte) absitzen muss.

Die Fohlen wollen sich nach der Auftakt-Niederlage auf Schalke wieder in Position bringen und mit dem achten Heimsieg schnell alles geraderücken. Denn eine Woche später wartet in der Heimat von Marco Rose der Tabellenführer aus Leipzig auf Borussia Mönchengladbach, noch so ein dicker Auswärtsbrocken und erneut wieder so ein spezielles Spiel für den 43-jährigen Coach des heimischen Bundesligisten.