Gladbach siegt beim BVB: Die Stimmen zum Spiel

Dortmund. Lucien Favre (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Endlich wieder ein Sieg. Wir haben eine schwere Zeit hinter uns, alle sind erleichtert. Wir wollten heute unbedingt mindestens einen Punkt holen.

Lucien Favre bejubelt seine Gladbacher.

Foto: INA FASSBENDER

Wir wussten, wie schwer das wird in Dortmund. Wir haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht. Kurz vorher hatte der BVB einen Lattenschuss. Ich weiß nicht, wie wir reagiert hätten, wenn das 0:1 gefallen wäre.

Mit 2:0 in die Halbzeitpause zu gehen, war ein großer Vorteil. In der zweiten Hälfte war es auch wegen der Dortmunder Fan schwer, der BVB hat gepresst und mit viel Tempo gespielt. Aber wir haben gut verteidigt, waren eine Einheit auf dem Platz. Auch als wir nur noch zu Zehnt gespielt haben. Das war ein super Sieg für uns. Um Dortmund mache ich mir keine Sorgen, sie sind noch im DFB-Pokal und der Champions-League vertreten. Am Saisonende werden sie Zweiter sein."

Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund): "Die erste Hälfte lief so, wie ich es selten gesehen habe: Wir haben nicht viel falsch gemacht, aber 0:2 hinten gelegen, weil wir drei entscheidende Zweikämpfe verloren haben. Wir waren zwar zwingend vorne, aber nicht zwingend genug für ein Tor.

In der Pause hatten wir das Gefühl, noch viel regeln zu können, waren sehr positiv. Haben dann das System umgestellt, mit hohem Risiko mit drei Stürmern. Das hat relativ gut geklappt, es war Zug drin. Das war nicht reine Brechstange, es hat fußballerisch gut ausgesehen und ich habe viele positive Dinge gesehen. Zum Beispiel von Milos Jojic, Marvin Duksch oder Jonas Hofmann. Man braucht in solchen Spielen auch Glück, das hatten wir aber nur genau ein Mal, als Milos schießt und der Ball leicht abgefälscht wurde. In anderen Szene hat ter Stegen gehalten oder der Ball wurde geblockt.

2:1-Sieg beim BVB dank Kruse und Raffael
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Ich bin immer gerne bereit, der Mannschaft Vorwürfe zu machen, wenn ich das Gefühl habe, das war zu wenig. Das war es heute nicht. Wir hatten einfach einen starken Gegner, der die wenigen Fehler ausgenutzt hat. Ich musste am Ende auf die Tribüne, weil ich mich zum vierten Offiziellen umgedreht habe, einen Meter in seine Richtung gegangen bin und gesagt habe: Da pfeifst du nicht mit. Leider mit meinem mittlerweile weltweit bekannten Gesicht. Wenn in der 93. Minute bei so einem Spielverlauf man nicht emotional sein kann, dann tut es mir leid. Ich bin in meinem Leben schon oft zu recht bestraft worden, diesmal nicht."

Max Eberl (Sportdirektor Gladbach): "Viele haben nach der Niederlage gegen Augsburg gesagt, wir brauchen gar nicht nach Dortmund fahren, da gibt es eine Klatsche. Wir wussten, dass wir in den bisherigen Rückrunden-Spielen immer ordentliche bis gute Leistungen gebracht haben, aber nie belohnt haben. Das jetzt so ein Arbeitssieg dazu geführt hat, den ersten Sieg in der Rückrunde einzufahren, freut mich umso mehr und zeigt, dass diese Mannschaft lebt.

Wir haben eine gute Truppe, die sich das jetzt hier hart erarbeitet hat. Natürlich sind jetzt alle sehr froh. Wir haben von der ersten Minute an dem Gegner das Leben schwer gemacht, wie wir es uns vorgenommen haben, und gleichzeitig auch mitzuspielen. Wir hatten von Anfang an Torchancen. In der Summe war die 2:0-Halbzeitführung verdient.

Nach dem Wechsel hatten wir Möglichkeiten, das dritte Tor zu machen. Dann kommt der Platzverweis, die uns das Leben schwer gemacht hat. Trotzdem hat sich die Mannschaft mit allem gewehrt und auch nach dem 1:2 kaum mehr Chancen zugelassen. Max Kruse hat zuletzt immer mit seiner Laufarbeit und seiner Akribie der Mannschaft geholfen, aber ein Stürmer wird eben immer an Toren gemessen. Das hat er jetzt geschafft. Das ist für Max schön, aber vor allem für uns als Verein. Es war insgesamt ein richtig geiles Fußballspiel von uns."