Gladbach will „alles in die Waagschale werfen“

Mönchengladbach (dpa) - Die Stimmung ist prächtig, das Selbstvertrauen wieder nahezu grenzenlos: Mit dem Schwung aus der Fußball-Bundesliga wollen die Profis von Borussia Mönchengladbach nun auf der Zielgeraden das Ruder im Kampf um den Verbleib im Europacup herumreißen.

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„Wir werden alles in die Waagschale werfen, um das Spiel zu gewinnen“, sagte Gladbachs Cheftrainer André Schubert vor der Alles-oder-nichts-Partie in der Champions League gegen Angstgegner FC Sevilla am Mittwoch.

Im vorletzten Auftritt in der Gruppenphase der Königsklasse geht es im Borussia-Park für den Bundesliga-Fünften der Gruppe D noch um den dritten Rang, der zur Teilnahme an der Zwischenrunde der Europa League berechtigt. Mit einem Sieg gegen den amtierenden Europa-League-Sieger hätte man im Gruppenfinale bei Manchester City alles in den eigenen Händen, bei einer Pleite müsste der VfL nach der Winterpause ohne internationalen Fußball auskommen.

„Wir haben nur einen Druck: Die Verpflichtung, in den Spielen alles zu geben“, erklärte Schubert zuletzt. Dieser Maxime folgen seine Spieler nun schon seit Wochen. In der Bundesliga rückte man mit sieben Siegen und einem Unentschieden vom letzten auf den fünften Rang vor. Nun reichen zwei Erfolge, um vom letzten auf den dritten Rang zu springen - aber eben gegen Sevilla und Manchester City.

„Sevilla ist eine physisch starke Mannschaft, die hohes Tempo spielt und eine gute Spielanlage hat“, betonte Schubert. „Vor zwei Wochen haben sie Real Madrid geschlagen. Das zeigt, dass sie jetzt auch nicht ganz so schlecht sind.“

Nicht nur die „Königlichen“ aus der spanischen Hauptstadt, auch die Borussia bekam in diesem Jahr bereits die Klasse der Andalusier zu spüren. Im Februar war Gladbach in der Zwischenrunde der Europa League gegen Sevilla (0:1, 2:3) gescheitert, Mitte September gab es das denkwürdige 0:3 - unter anderem mit drei Elfmetern gegen den VfL. „Das Hinspiel war leider sehr eindeutig“, sagte Rechtsverteidiger Julian Korb. „Die Situation ist jetzt aber eine andere.“

In der Tat geben die jüngsten Erfolge der „Fohlen“ Anlass zur Hoffnung. „Wir haben das ganz klare Ziel, das Spiel zu gewinnen“, erklärte Korb. Auch Ibrahima Traoré lebte zuletzt nach seinem Tor beim 2:1 am Samstag gegen Hannover 96 das aktuelle Gladbacher Selbstbewusstsein vor. „Die sind zum Beispiel nicht so gut wie wir in der Liga“, sagte der Mittelfeldspieler zum wechselhaften Saisonverlauf des FC Sevilla. Der 3:2-Erfolg der Mannschaft von Trainer Unai Emery gegen Real deutet das Vermögen des Teams an, das 0:2 in San Sebastian am vergangenen Spieltag ihr anderes Gesicht.

„Wir haben gezeigt, dass wir Qualität haben und in der Lage sind, auch in der Champions League zu gewinnen. Wir werden alles machen, um zu gewinnen“, kündigte Traoré an. Verzichten muss André Schubert auf die langzeitverletzten Martin Stranzl, Alvaro Dominguez, Patrick Herrmann, André Hahn und Nico Schulz. Der zuletzt in der Bundesliga gesperrte Kapitän Granit Xhaka ist dagegen dabei.

Traoré erinnerte daran, dass der sportliche Umschwung auch in der Königsklasse in den drei sieglosen Spielen unter Schubert gegen Juventus Turin (0:0, 1:1) und Manchester (1:2) zu sehen war. „Man darf sich nicht zu viel Druck machen“, betonte er und gab die Devise aus: „Wir müssen wie gegen Juve spielen - nur mit ein bisschen mehr Erfolg.“