Gladbacher Siegesserie hält: 5:1 in Frankfurt
Frankfurt/Main (dpa) - Die Siegesserie von Borussia Mönchengladbach mit Interimscoach André Schubert hält an. Das 5:1 (1:1) bei Eintracht Frankfurt war am Samstagabend bereits der vierte Erfolg im vierten Ligaspiel unter dem Nachfolger von Lucien Favre.
Die Tore von Raffael (16./57.), dem herausragenden, erst 19 Jahre alten Mahmoud Dahoud (51.) und André Hahn (82./Foulelfmeter/90.) gaben der Borussia weiteres Selbstvertrauen für das wichtige Champions-League-Duell bei Juventus Turin am Mittwoch. Sie verschärften aber auch die sportlichen Probleme der jetzt seit fünf Spielen sieglosen Eintracht, für die nur Alexander Meier (29.) per Strafstoß traf.
Wie lange Erfolgstrainer Schubert die Fohlenelf noch betreuen darf, blieb erneut offen. Ein Engagement als Chefcoach ist allerdings nicht mehr ausgeschlossen. „Ich habe mit keinem anderen Trainer verhandelt“, sagte Borussia-Sportdirektor Max Eberl nach der Partie dem TV-Sender Sky. „André macht das hervorragend.“ Schubert sagte: „Ich genieße das im Moment, es macht Riesenspaß mit den Jungs.“
In seiner Startaufstellung überraschte der 44-Jährige mit zwei angeschlagenen Spielern. Der Schweizer Yann Sommer kehrte nach einem Nasenbeinbruch mit einer Maske zurück ins Tor. Im Mittelfeld machte Sommers Landsmann Granit Xhaka seinem Vornamen alle Ehre: Der Kapitän lief trotz eines erst vor wenigen Tagen erlittenen Außenbandrisses auf. Für die Eintracht gab Stürmer Haris Seferovic drei Wochen nach einem Muskelfaserriss im Oberschenkel sein Comeback.
Xhaka war es dann auch, der nach einer spielerisch von beiden Seiten bemühten, aber chancenarmen Anfangsphase die Gladbacher Führung einleitete. Mit einem Traumpass aus der eigenen Hälfte brachte er auf dem rechten Flügel Ibrahima Traoré in Position, der Lars Stindl bediente. Dessen Schuss konnte Eintracht-Keeper Lukas Hradecky zunächst parieren, den Abpraller drückte Raffael (16.) aber über die Linie - sein 54. Tor im 200. Bundesligaspiel. Fünf Minuten später verpasste Xhaka im Anschluss an eine Ecke das 2:0 nur um Zentimeter.
Frankfurts zuletzt auch von Sportdirektor Bruno Hübner gescholtene Elf hielt vor 50 700 Zuschauern in der ersten Hälfte dennoch gut dagegen - und profitierte von einer Unachtsamkeit der Gladbacher Defensive. Luc Castaignos sprintete in einen verunglückten Rückpass von Alvaro Dominguez und wurde von Sommer beim Klärungsversuch im Strafraum gefoult. „An der Maske liegt's nicht“, sagte Sommer hinterher. Den Elfmeter verwandelte der Torschützenkönig der vergangenen Saison, Alexander Meier, sicher. Für Borussia-Coach Schubert war es das vierte Elfer-Gegentor im vierten Spiel.
In der Folge wurde die Eintracht mutiger, bis zur Pause bissen sich die Teams aber überwiegend in Mittelfeld-Duellen fest. Ein Tritt von Aleksandar Ignjovski gegen Raffael abseits des Geschehens blieb ungeahndet.
In der zweiten Hälfte startete Gladbach einen Offensivlauf im Drei-Minuten-Takt, initiiert vom überragenden Dahoud. Zunächst zirkelte Stindl den Ball an die Unterkante der Latte (48.). In der 51. Minute probierte es Dahoud dann selbst: Sein Schuss prallte vom Rücken des Frankfurters David Abraham zum 2:1 ins Tor. Weitere drei Minuten später steckte Dahoud auf Fabian Johnson durch, der aber nur den Pfosten traf. Kurz darauf nutzte Raffael den nächsten Zuckerpass des deutschen Juniorennationalspielers zum 3:1 (57.).
„Wir haben einfach zu viele Löcher gelassen. Wenn die den Ball durchstecken können und frei vor Lukas (Hradecky) auftauchen, ist es schwer“, sagte Eintracht-Verteidiger Marco Russ. Schubert lobte Top-Talent Dahoud: „Der macht das ordentlich im Moment.“
Frankfurt brachte danach bis auf einen Kopfball aufs Tornetz von Johannes Flum (67.) keine weitere Chancen zustande - eine Reaktion auf die Negativserie blieb aus. Stattdessen foulte Russ den erneut nach vorne geeilten Dahoud im Strafraum. Der eingewechselte André Hahn schoss per Strafstoß das 4:1 (82.) - und erzielte Sekunden vor Abpfiff in der 90. Minute auch noch das 5:1.