Gladbacher tanzen jetzt schon brasilianisch
Favres 100. Bundesligaspiel wird zum Torfestival. Drei Reus-Treffer beim 5:0 gegen Bremen.
Mönchengladbach. Die Fans feierten ausgelassen das Torfestival ihrer Lieblinge im Borussia-Park, da setzte Lucien Favre in den Katakomben der Arena sein ernstes Gesicht auf. „5:0 ist zu viel. Wir müssen nicht übertreiben. Es war sehr, sehr eng zu Beginn. Wir haben viele unnötige Fouls gespielt.“ Während die Liga beginnt, Gladbachs Höhenflug zunehmend staunend zu begleiten, ist der Trainer erster Mahner, wischt 75 Minuten Gladbacher Dominanz-Fußball in den Hintergrund und redet ausgiebig über den Beginn eines Spiel, das mit dem höchsten Bundesligasieg seit 17 Jahren (7:1 gegen Bochum) im Rausch endet.
Dabei bereitete sich Favre selbst ein besonderes Jubiläum. In seinem 100. Bundesligaspiel feierte der Schweizer mit dem 5:0 gegen Werder Bremen seinen höchsten Sieg als Trainer in der Eliteliga. Und seine Spieler schossen Tore, jedes schöner als das andere, während die Bremer über den Platz irrlichterten, ihnen allein die mitleidvolle Statistenrolle blieb.
26 Punkte bedeuten den besten Saisonstart seit 25 Jahren. Jupp Heynckes hieß der Trainer, der umgerechnet auf die Drei-Punkte-Regelung sogar 27 Punkte in der Saison 1985/86 sammelte. Beim Traum-Treffer zum 5:0 durch Juan Arango sprintet sogar Torhüter Marc-André ter Stegen über das ganze Spielfeld, um an der gegnerischen Eckfahne mitzutanzen.
Umjubelter Held des Spiels war wieder einmal Marco Reus mit drei Toren. „Nicht nur mir, der ganzen Mannschaft hat es heute Spaß gemacht. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl“, sagte Reus, der den brasilanischen Jubel jetzt in Gladbach eingeführt hat. „Ich habe zu Dante gesagt, dass ich zu dem Lied von Neymars Video tanze.“ (siehe Video unten). Beim ersten Tor sei Dante nicht zum Jubeltanz gekommen. „Da war ich etwas traurig“, lacht Reus. Das sind Sorgen in Gladbach.