DFB-Pokal - 2. Runde Gladbacher Wirkungstreffer beim Pokalsieg
Die Borussia gewinnt 2:0 gegen den Zweitligisten VfB Stuttgart und steht im Pokal-Achtelfinale.
Mönchengladbach. Mönchengladbach. Als Stuttgarts Teammanager Günther Schäfer und der ehemalige Mönchengladbacher Nationalspieler Michael Frontzeck gestern Abend vor dem Pokalspiel zwischen der Borussia und dem VfB aufeinander trafen, tauchten sie einmal kurz in die Vergangenheit ein. "1992 waren wir zusammen Meister mit dem VfB", sagte Schäfer und schob leicht säuerlich hinterher: "Und heute spielen wir in der 2. Liga."
Tatsächlich, Stuttgart war 24 Jahre nach jenem Meistertitel erstmalig als Zweitligist nach Gladbach gekommen, hatte aber eine taktische Ordnung mitgebracht, mit der die Gastgeber zuerst so ihre Probleme hatten. Die Borussia war wieder ohne die noch verletzten Traore, Raffael und Thorgan Hazard angetreten, außerdem rotierte Trainer André Schubert Julian Korb, Oscar Wendt und Jonas Hofmann nach dem 0:2 beim FC Bayern raus und stellte dafür Tony Jantschke, Mahmoud Dahoud und Patrick Herrmann in die erste Elf. Neuen Schwung brachte das gleichwohl zunächst nicht in das Gladbacher Angriffsspiel.
Erst als Stuttgart zu begreifen begann, dass man auch als Zweitligist in Gladbach offensiver zu Werke gehen darf, hatten die Gastgeber vor 40452 Zuschauern am kalten Dienstagabend die richtige Antwort in Form von Konterfußball im eigenen Stadion parat. Über die Stationen Jantschke nach eigener Balleroberung, Dahoud, Herrmann und einem Hackentrick von Hahn war Fabian Johnson allein vor Stuttgarts Torwart Mitch Langerak freigespielt - und vollendete mitten hinein in eine erste kleine Drangphase der Gäste humorlos zum 1:0 (31. Minute).
Nur elf von 24 Punkten in der Liga hatten den Druck auf die Gastgeber erhöht, Stuttgart sollte nicht zum Stolperstein werden, half dann aber auch kräftig mit, dass es soweit nicht kommen konnte. Weil die Gäste immer wieder extrem hoch aufrückten, genügten feine und hoch geschlagene Pässe in die großen Schnittstellen der Stuttgarter Abwehr, um weitere Tore folgen zu lassen. Rein theoretisch. Denn in der Praxis gesellten sich Gladbacher Unzulänglichkeiten zu diesen Stuttgarter Geschenken. Allein Andre Hahn scheiterte gleich zwei Mal völlig freistehend im Privatduell mit Langerak, litt bisweilen dabei aber auch an einigen ungenauen letzten Pässen von Herrmann, dem die fehlende Spielpraxis doch deutlich anzumerken war.
Gladbach, das Christoph Kramer angeschlagen auswechseln musste, hatte fast 70 Prozent Ballbesitz zu verzeichnen, wusste damit aber immer weniger anzufangen und gestattete Stuttgart eine kleine Schlussoffensive, die Maxim mit der ersten VfB-Chance in der 78. Minute einläutete. Es war gleichwohl ein kurzes Schwaben-Vergnügen und kurze Zeit später der DFB-Pokal für die Gäste Geschichte, als Lars Stindl in der 84. Minute mit einem platzierten Schuss aus rund 17 Metern auf Pass von Johnson für das 2:0 und die Entscheidung sorgte. Schon am Freitag geht es in der Bundesliga mit einem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt weiter, am Dienstag folgt dann das CL-Duell im Borussia-Park gegen Celtic Glasgow.