Gladbachs Doppeltorschütze Hrgota betreibt Eigenwerbung
Homburg (dpa) - Nein, zurückblicken wollte Branimir Hrgota nicht mehr. Vor einem Jahr hatte er mit seinem verschossenen Elfmeter das frühe Gladbacher Pokal-Aus in Darmstadt besiegelt und danach heftige Kritik von Sportdirektor Max Eberl geerntet.
Am Samstag sorgte er mit seinen beiden Treffern zum 3:1 (2:1) beim Regionalligisten FC Homburg für einen gelungenen Saisonaufgalopp der „Fohlen“ und eine erfolgreiche Generalprobe für das Playoff-Hinspiel in der Europa League bei FK Sarajevo am Donnerstag.
„Letztes Jahr war es eine andere Sache, jetzt beginnt eine neue Saison“, sagte Hrgota nach seinen beiden Toren kurz vor (45. Minute +2) und nach (51.) der Pause lediglich. Mit den beiden Treffern betrieb der von Trainer Lucien Favre hoch geschätzte Schwede willkommene Eigenwerbung. Schließlich soll der 21-Jährige beim strapaziösen Start der Gladbacher mit fünf Spielen in 16 Tagen Torjäger Max Kruse ersetzen. Der Nationalspieler fehlt nach einem Eingriff am Harnleiter mindestens bis Ende des Monats.
Gegen die in der ersten Halbzeit frechen, nach dem Seitenwechsel aber chancenlosen Homburger fand Hrgota zwar insgesamt nur wenig Bindung zum Spiel. Bei den beiden Toren stellte er aber wieder einmal seine große Stärke beim Abschluss unter Beweis. Nachdem Homburgs Tim Stegerer vor 17 000 Zuschauern in der 20. Minute die frühe Führung von Gladbachs Neuzugang André Hahn (8.) wettgemacht hatte, traf Hrgota in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit per Pike. Kurz nach dem Seitenwechsel machte er mit einem Schuss aus der Drehung in bester Mittelstürmermanier alles klar.
„Branimir hat zwei Tore gemacht, das war gut. Er hat viel Talent, muss aber auch noch an sich arbeiten“, kommentierte Favre die Leistung des 1,85 Meter großen Schlacks. Hrgota dürfte auch am Donnerstag in Sarajevo in der Startelf stehen, wo die Gladbacher den ersten Schritt in Richtung Gruppenphase der Europa League machen wollen.
Ob Sportdirektor Eberl bis zum Ende der Transferperiode noch eine zusätzliche Offensivkraft holt, ist offen. Mit dem Weiterkommen im Pokal und den beiden Treffern Hrgotas hat der Druck auf ihn zumindest nicht zugenommen. „Für einen Stürmer ist es immer gut, wenn er zwei Tore macht“, sagte Hrgota mit einem Grinsen. Geht es nach ihm, kann Eberl seine Aktivitäten einstellen.