Borussia Mönchengladbach Gladbachs Jantschke: "Ich habe noch immer meine Einsätze bekommen"

Seit 2006 ist Tony Jantschke ein "Fohlen" und damit neben Stand-by-Torhüter Christopher Heimeroth der aktuell dienstälteste Akteur im Kader. Die kommende Saison wird spannend, meint er.

Tony Jantschke bleibt bis 2021 bei Borussia Mönchengladbach.

Foto: dpa

Rottach-Egern. Auch Tony Jantschke ging beim am Ende mit 1:2 verlorenen Test gegen OGC Nizza am Donnerstag Abend auf dem Zahnfleisch. "In den letzten 20 Minuten habe ich komplett im roten Bereich gedreht, aber das kalkuliert der Trainer durchaus bewusst ein. Niemand darf es sich bequem machen. Wir müssen uns hier auch mal über körperliche Grenzen hinaus quälen, denn in der Bundesliga werden manche Spiele eben erst nach hinten heraus entschieden", erklärte Jantschke.

Immerhin hielt das Spiel gegen Nizza für Jantschke aber auch ein schönes Element parat. Herzlich begrüßte Gladbachs Verteidiger den Trainer von OGC, keinen Geringeren als Lucien Favre. Mit dem Schweizer hatte Jantschke vom 14. Februar 2011 bis zum 20. September 2015 bei der Borussia zusammengearbeitet. "Im Fußball trennen sich Wege eben mitunter auch - dann ist es natürlich schön, wenn man sich durch so ein Freundschaftsspiel wiedersehen kann", sagte Jantschke und ergänzte: "Herr Favre und Dante haben uns in der Kabine besucht und besonders mit Raffael und mir recht lange gesprochen. Zusammen haben wir ja eine tolle Zeit gehabt mit der erfolgreich bestrittenen Relegation, guten Bundesliga-Platzierungen und Europapokal-Teilnahmen."

Gladbach im Trainingslager: Fohlen unterliegen Nizza im Testspiel
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Seit 2006 ist Tony Jantschke ein "Fohlen" und damit neben Stand-by-Torhüter Christopher Heimeroth der aktuell dienstälteste Akteur im Kader. Seit Jahren teilt sich das Duo in den Trainingslagern und bei Auswärts-Reisen ein Zimmer, doch damit ist jetzt Schluss. Heimeroth wird ab Januar eine Aufgabe im Team-Management übernehmen, für ihn und Jantschke das Ende ihrer "Ehe". "Das ist schade. Wir sind richtig gute Freunde geworden. Mit mir hat er ja mehr Zeit verbracht als mit seiner Frau", sagte Jantschke und fügte grinsend hinzu: "Zum Glück bleibt er aber im Verein. Vielleicht kann ich als dienstältester auf die Zimmer-Verteilung dann doch Einfluss nehmen."

Das bleibt abzuwarten - auf was der Mann aus Hoyerswerda jedoch auf alle Fälle Einfluss hat, ist sein Stammplatz. Dabei ist besonders im System mit Dreier-Kette die Konkurrenz bei sieben Innenverteidigern (Matthias Ginter, Jannik Vestergaard, Timothée Kolodziejczak, Tony Jantschke, Nico Elvedi, Mamadou Doucouré sowie Reece Oxford) groß. "Klar kann ich auch mal auf der Ersatzbank landen. Ein breiter Kader ist allerdings wichtig und wenn ich fit war, dann habe ich noch immer meine Einsätze bekommen", sagte Jantschke.

Gladbach spielt zum Saisonende Unentschieden
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180 Bundesliga-Spiele waren es in seinen bisher neun Spielzeiten, das sind 20 im Schnitt. Was sich nach oben relativiert, da Jantschke in den ersten drei Spielzeiten überwiegend im Kader der Regionalliga-Mannschaft stand. Inzwischen gilt der Sachse als "Ur-Fohlen" und lernt dennoch immer weiter hinzu. "Die Dreierkette unter Dieter Hecking ist nicht ganz so offensiv wie die unter André Schubert. Da haben wir extrem hoch gepresst und standen dadurch hinten oft Mann gegen Mann. Nun geht sie gegen den Ball zumeist ja doch in eine Viererkette über und in der Grundformation eines 4-4-2 fühlen wir uns irgendwie auch am wohlsten."

Was mit all dem in der neuen Saison drin ist? Da zuckt auch der alte Hase aus Hoyerswerda mit den Schultern. "Tja, natürlich selektiert man als Spieler vor einer Saison auch immer mal die Konkurrenz und deren Kader. Dann kommt man zu einer Einschätzung, doch die gelingt diesen Sommer irgendwie nicht. Außer München scheinen alle auf Augenhöhe. Es wird eine sehr interessante Saison."