Hochsprung-Meeting: Zwei Sieger trotz Stechens
600 Besucher beim Hochsprungmeeting in Viersen.
Viersen. Beim Viersener Hochsprung-Meeting hat man schon höhere Sprünge als gestern gesehen. Lediglich 2,22 Meter betrug diesmal die Sieghöhe für gleich zwei Springer: Jamie Nieto (USA) und Mickael Hanay (Frankreich). Bester Deutscher war der Chemnitzer Benjamin Lauckner mit der Höhe von 2,11 Meter auf Rang elf.
Dennoch wird das 17. Meeting wohl in die Geschichte eingehen, denn nicht zuletzt wegen der Siegprämie ordnete der Veranstalter ein „Stechen“ an, das dann ergebnislos blieb, weil keiner der Springer die „Stichhöhen“ mehr schaffte. Die Höhe von 2,22 Meter hatten insgesamt vier Springer übersprungen und damit dem Viersener „Macher“ Detlef Vieth Recht gegeben, der die Höhe von 2,22 Meter „als schon immer kritische Höhe“ bezeichnet hatte. Nebenbei verriet er, dass so ein Meeting für 25 000 Euro nicht zu organisieren ist, ohne die genaue Zahl für die Kosten benennen zu wollen.
Gut 600 Zuschauer gingen mit rhythmischen Klatschen mit, bei dem der Publikumsliebling Giulio Ciotti (Italien, diesmal Fünfter mit 2,18 Meter) von den Besuchern einen neuen Rhythmus einübte. Bei seinem letzten Versuch über die Höhe von 2,22 Meter aber bat er das Publikum um „Silenzio“, bekreuzigte sich — und scheiterte, wie auch sein Zwillingsbruder Nicola (ebenfalls Fünfter mit 2,18 Meter).
Vor dem Wettkampf hatte der Deutsche Ex-Meister Eike Onnen (Hannover) erklärt, dass er nicht mitspringt und seine entzündete Achillessehne schonen will, zumal er am Vortag erfahren hatte, dass seine „WM-Nominierung unter Vorbehalt“ bereits in eine feste Nominierung umgewandelt worden war.
Im Vorprogramm hatte die 17-jährige Viersenerin Alina Marks großes Pech. Bei der Sprunghöhe von 1,58 Meter verletzte sie sich schwer (Muskelabriss im Hüftgelenk) und musste noch gestern Nachmittag operiert werden. Bei den Jungen steigerte sich der 17-jährige Mönchengladbacher Hendrik Esser auf die neue Besthöhe von 1,86 Meter.