Interview: Havard Nordtveit ist heiß auf München
Gladbachs Norweger glaubt an eine Überraschung seiner Mannschaft bei den Bayern.
Mönchengladbach. Havard Nordtveit ist einer der jungen Wilden in der Elf von Trainer Lucien Favre. Der 21 Jahre alte Norweger hat nach seinem Wechsel in der Winterpause von Arsenal London nach Gladbach auf Anhieb eingeschlagen, war in der Zitter-Saison einer der Garanten für den Klassenerhalt. Der Mittelfeldspieler sieht der neuen Bundesliga-Saison optimistisch entgegen — und hat auch vor dem schweren Auftakt morgen (17.30 Uhr) keinen Bammel, wie er der WZ verrät.
WZ: Gleich im ersten Spiel geht’s zu den Müchner Bayern. Nicht gerade ein leichter Liga-Einstieg, oder?
Nordtveit: Ja klar! Das ist eine ganz schwere Aufgabe, eine riesige Herausforderung.
WZ: Was darf man Borussia denn gegen das Münchner Starensemble zutrauen?
Nordtveit: Wir müssen wirklich alles in die Waagschale werfen, hart arbeiten, sehr gut verteidigen und uns mit aller Macht gegen sie stemmen. Dann wird man sehen. Ich denke, wir haben eine gute Chance, wir sind top-fit.
WZ: Sind die Bayern der Favorit auf den Meistertitel?
Nordtveit: Das ist schwer zu sagen. Ich denke, Dortmund hat gute Chancen, erneut das Rennen zu machen. Sie sind für mich der Favorit. Aber in der Bundesliga ist alles möglich. Vielleicht können wir für auch für eine positive Überraschung sorgen. Vielleicht gewinnen wir einige Spiele — und dann muss man sehen. Warum nicht.
WZ: Was haben sie sich persönlich für die neue Saison vorgenommen?
Nordtveit: Mein Ziel ist es, mich noch mehr in die Offensive einzuschalten und wenn möglich auch mehr Tore zu machen. Wichtig ist allerdings, dass die Mannschaft erfolgreich ist.
WZ: Wie wichtig sind dafür die Fans?
Nordtveit: Sehr! Sie haben uns in der abgelaufenen Saison immer unterstützt, auch wenn es mal nicht so gut lief. Es waren immer 50 000 Zuschauer bei uns im Stadion. Ich hoffe, wir können ihnen in dieser Saison etwas zurückgeben und sie glücklich stimmen.
WZ: Haben sie sich inzwischen eingelebt bei Borussia?
Nordtveit: Ja, das kann man so sagen. Ich habe einige Freunde gefunden. Um ein guter Profi-Fußballer zu sein, muss man sich auch außerhalb des Platzes wohl fühlen. Es wird immer besser.
WZ: Mit Joshua King ist ein weiterer junger Norweger bei Borussia. Es fällt auf, dass sie einiges dafür tun, um ihm den Einstieg zu erleichtern?
Nordtveit (lacht): Wir kennen uns schon lange, wir haben den gleichen Berater. Im Moment wohnt er bei mir. Ich kümmere mich um ihn, passe auf, dass er nicht draußen in der Kälte steht. Ich denke, er ist in guten Händen.