Igor de Camargo will wieder angreifen
Für den Brasilianer mit belgischem Pass ist die Sommervorbereitung wie ein Neustart beim Bundesligisten.
Bad Wörishofen. Es war für Igor de Camargo eine richtige Seuchensaison, wie Fußballer gerne sagen. Der Angreifer des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach hatte sich im vergangenen Jahr gleich im ersten Training der Sommervorbereitung verletzt, zwei weitere Verletzungen warfen ihn immer wieder zurück.
Dennoch hatte der 27-Jährige mit dem Treffer zum 1:1 im zweiten Relegationsspiel gegen Bochum („Ein wunderbarer Moment für mich und den ganzen Klub“) und sieben weiteren Saisontreffern erheblichen Anteil am Klassenerhalt der Gladbacher.
Zufrieden ist er mit dem Verlauf der Saison jedoch nicht. In der neuen Spielzeit soll es noch besser laufen. „Gott sei Dank bin ich endlich fit. Ich hoffe auf einen Neustart für mich“, sagt de Camargo. Das soll bereits mit der Vorbereitung anfangen. „Die Woche ist sehr wichtig für die gesamte Saison.
Es wird die Basis gelegt, damit wir physisch top dabei sind, um eine gute Saison zu spielen“, sagt der Angreifer im Foyer des noblen Steigenberger Hotels in Bad Wörishofen (Bayern). Der Mix aus Laufen und vielen Gesprächen sei sehr wichtig für alle Spieler. Spezielle Übungen muss er nicht mehr machen.
Vier Wochen hat der Brasilianer mit belgischem Pass in seiner südamerikanischen Heimat Urlaub gemacht. „Die Batterie ist aufgeladen“, sagt de Camargo.
Abzulesen war diese pure Entspannung an seinen Laktatwerten. „Die waren nicht so gut“, gibt er mit einem Augenzwinkern zu. De Camargo hofft, dass die Mannschaft aus dem harten Abstiegskampf gelernt hat.
„Die Saison war nicht super für Borussia. Ich hoffe, dass die Mannschaft durch den Klassenerhalt zusammengewachsen ist. Es ist nicht einfach, die ganze Saison mit einem negativen Druck zu spielen. Ich hoffe, das ist in der neuen Saison anders“, sagt de Camargo, der sich persönlich auf eine Trefferzahl nicht festlegen will.
Wichtig sei, dass die Basis der Mannschaft zusammenbleibe. Damit meint der 27-Jährige vor allem die Abwanderungsgedanken von Abwehrspieler Dante. Denn wie wichtig es ist, eine eingespielte Formation zu haben, hat die Defensive im letzten Saisondrittel gezeigt.
Diese Eingespieltheit fehlte der Offensive ein wenig, woran nicht nur die Verletzungen von de Camargo Schuld sind. „Jeder von uns muss mehr dafür tun, ein Tor zu erzielen. Jeder muss für den anderen arbeiten und laufen“, sagt der Stürmer selbstkritisch. Phasenweise habe die Mannschaft in der vergangenen Saison gezeigt, was in ihr steckt. „Wenn wir im Kollektiv gut spielen, werden wir automatisch Erfolg haben.“
Kraft findet der Brasilianer in der Musik. Er hat ein Banjo ins Trainingslager mitgenommen. Mit zwölf Jahren hat er begonnen zu spielen. Er spielt gerne Samba. Bisher hat er seinen Zimmerkollegen Raul Bobadilla noch nicht zum Tanzen gebracht. Das soll sich aber noch ändern.