Kruse: Gladbacher „Berg- und Talfahrt“ beenden
Mönchengladbach (dpa) - Nach erneuter Demonstration der Heimstärke wählte Mönchengladbachs Matchwinner Max Kruse mahnende Worte. „Es ist mir ein bisschen zu viel Berg- und Talfahrt. Wir müssen da mehr Konstanz reinbringen“, sagte der Nationalstürmer nach dem 4:1-Sieg gegen Eintracht Braunschweig.
Mit einem Elfmetertor (72. Minute) und zwei Vorlagen hatte der ehemalige Freiburger einen wesentlichen Teil zum dritten Borussen-Sieg im dritten Heimspiel beigetragen.
Der Erfolg soll nun aber nach den drei Auswärtspleiten endlich der Beginn eines dauerhaften Aufwärtstrends sein. Daheim klappt alles so vortrefflich, was in der Fremde bisher nicht gelang: Punkte sammeln und treffen. Elf der 15 Tore fielen im Borussia Park. Das Gefälle zwischen Heim- und Auswärtsspielen lässt sich auch an den einzelnen Spielern ablesen. Kruse erzielte seine bislang sieben Scorerpunkte (3 Tore/4 Vorlagen) in den Spielen gegen Hannover 96 (3:0), Werder Bremen (4:1) und Braunschweig.
„Ich habe den Anspruch, auswärts auch mal etwas zu machen. Das ist der Anspruch der gesamten Mannschaft. Das volle Augenmerk ist nun auf Augsburg gerichtet“, sagte der 25-Jährige zum vierten Auswärtsspiel am kommenden Freitag beim überraschend starken FCA, fügte aber auch an: „Das ist natürlich Meckern auf hohem Niveau. Schließlich haben wir vier Tore geschossen.“
Fast vier im Durchschnitt sind es für die Borussia, für die Linksverteidiger Oscar Wendt als Vertreter des verletzten Kapitäns Filip Daems vor 50 064 Zuschauern den Reigen eröffnete. Raffael (31./76. Minute) traf zweimal nach Kruse-Vorarbeit, der Ex-Freiburger verwandelte zudem einen Foulelfmeter zum vorentscheidenden 3:1 (72.).
Der Strafstoß erhitzte die Gemüter beim Tabellenletzten, der weiter mit nur einem Punkt ganz unten steht. „Der Linienrichter signalisierte für Braunschweig, der Schiedsrichter sagt: 'Nein, das ist meine Entscheidung.' Da sieht man wieder, dass wir eben doch der kleine Pissverein sind“, schimpfte Mirko Boland, der mit dem 1:2 (58.) noch einmal für Spannung gesorgt hatte.
Sein Trainer Torsten Lieberknecht hatte in einer Wutrede nach dem 0:4 beim Hamburger SV den Status des deutschen Meisters von 1967 derart drastisch beschrieben. In Gladbach kommentierte der Pfälzer die Entstehung des Elfmeters mit dem Wort „Lachnummer“.
Seiner Meinung nach war dem Foul von Marco Caligiuri an Gladbachs Juan Arango im Strafraum eine Regelwidrigkeit an einem seiner Spieler auf der Gegenseite vorausgegangen. Schiedsrichter Peter Gagelmann (Bremen) reagierte auf Lieberknechts Protest vier Minuten vor dem Ende sofort und schickte ihn auf die Tribüne. „Er meinte, das Wort Lachnummer von meinen Lippen abgelesen zu haben, und wollte von mir wissen, ob er das richtig gesehen hat“, berichtete der Eintracht-Coach. „Ich habe ihm das bestätigt. Denn, ich lüge ja nicht. Ja, und dann war ich oben.“