Mainz-Spiel: Gladbachs Defensive überzeugt, Offensive bleibt blass
Mainz. Borussia Mönchengladbachs Siegesrausch hat eine kleine Delle mit dem 0:0 beim FSV Mainz 05 erfahren. Nach sechs Siegen in Serie musste sich die Mannschaft von Trainer Lucien Favre mit einem Punkt begnügen.
Gefeiert wird am morgigen Sonntag trotzdem: die Weihnachtsfeier steht auf dem Programm.
Die Gladbacher in der Einzelkritik:
Marc-André ter Stegen: Mehr Libero als Torhüter. Seine Hände benötigte er zur Verrichtung seiner Arbeit im ersten Spielabschnitt nicht ein einziges Mal. Das sagt viel über Mainz' Offensive und Gladbachs Defensive. Das ändert sich auch in Spielabschnitt zwei nur unwesentlich. Note: 2-
Julian Korb: Ließ einige taktische Defizite erkennen, sich zudem von Okazaki und zweimal von Choupo-Moting düpieren. Steigerte sich nach der Pause, bereinigte zweimal brenzlige Situationen im Strafraum. Hatte sogar noch Platz in der Offensive. Sein Schuss (58.) strich am langen Pfosten vorbei. Note: 3
Tony Jantschke: Mit großer Ruhe am Ball, Übersicht im Spielaufbau und Konsequenz im Zweikampf. Note: 2-
Martin Stranzl: Ging nach einem Freistoß von Johannes Geis kurzfristig zu Boden, weil er den Ball ins Gesicht bekommen hatte. Ansonsten ein souveräner Abwehrchef, der Ruhe ausstrahlte. Note: 2-
Oscar Wendt: Musste auf den schnellen Ex-Gladbacher Yunus Malli stets ein wachsames Auge haben. Mit weniger Impulsen in der Offensive als sonst. Das lag aber auch daran, dass Arango, sein gewohnter Partner auf links, mit Herrmann die Position gewechselt hatte. Note: 3+
Granit Xhaka: Sein genialer Pass auf Arango war das Highlight seiner Darbietung vor der Pause. Handelte sich durch ein dummes Foul die Gelbe Karte ein. Steigerte sich im zweiten Spielabschnitt. Seinen Direktabnahme nach Ecke von Kruse verlor sich im Himmel über Mainz. Note: 3
Christoph Kramer: Sehr aufmerksam im Umschaltspiel, defensiv mit sehr gutem Aktionsradius, zweikampfstark und mit enormem Ehrgeiz im Spiel. Note: 2-
Patrick Herrmann: Seine Schnelligkeit konnte er nicht so recht entfalten, weil Mainz mit großem läuferischen Aufwand schnell die Räume zustellte. Seinen Rückpass von der Grundlinie verpasste Oscar Wendt. Note: 3-
Juan Arango: Hätte nach 32. Minuten frei an der Strafraumgrenze den genialen Pass von Xhaka verwerten müssen. Zögerte aber mit einem Direktschuss — schon waren die Mainzer wieder zur Stelle. Baute im zweiten Spielabschnitt kontinuierlich ab und ließ überraschende Spielidee vermissen. Note: 4
Raffael: Versuchte sich stets dem engmaschigen Abwehrriegel der Mainzer zu entziehen. Das gelang nach der Pause kaum noch, verzettelte sich zusehends in unnötigen Zweikämpfen, spielte irgendwie uninspiriert. Mainz ist eben nicht Schalke. Note: 4-
Max Kruse: Wich viel auf die Flügel aus, um Räume zu schaffen für die nachrückenden Spieler. Hatte nach der Pause die meisten Abschlussszenen — aber ohne Erfolg. Note: 3