Mike Hanke wurde an der Leiste operiert
Der Stürmer wird mehrere Wochen lang ausfallen. Die Verpflichtung von Luuk de Jong gestaltet sich schwierig.
Mönchengladbach. Ganz behutsam, nichts riskieren. Mit aller Vorsicht ist Stürmer Mike Hanke in die Saisonvorbereitung bei Bundesligist Borussia Mönchengladbach eingestiegen. Statt Laktattest und Vollgas-Einheiten absolvierte der 28-Jährige individuelle Übungen. Damit die Adduktoren-Verletzung aus der Schlussphase der vergangenen Spielzeit nicht gleich wieder aufbricht.
Als Hanke jedoch am vergangenen Donnerstag erstmals mit der Mannschaft trainierte, war das fiese Zwicken, dieser stechende Schmerz in der rechten Leiste plötzlich wieder da. Die unzähligen Behandlungs-Termine und Arztbesuche während des fast achtwöchigen Urlaubs hatten nicht den erhofften Erfolg gebracht. Borussias medizinische Abteilung reagierte prompt: Am Freitag wurde Hanke in den Kliniken Maria Hilf Mönchengladbach an der Leiste operiert. Professor Ulrich Kania nahm den Eingriff vor. Der Facharzt für Chirurgie sagte auf Anfrage unserer Zeitung: „Die Operation ist genau nach Plan verlaufen. Es geht Mike Hanke gut. Wann er wieder spielen kann, ist noch offen. Das hängt vom Heilungsprozess ab.“
Mit großer Wahrscheinlichkeit wird Hanke mehrere Wochen ausfallen — und einen Großteil von Borussias Vorbereitung verpassen. „Wir können es nicht ändern. Wir müssen positiv denken“, sagte Lucien Favre. Dennoch: So hatte sich der Cheftrainer den Trainings-Einstieg sicherlich nicht vorgestellt. Zumal Favre bereits zähneknirschend akzeptieren musste, dass der spanische Verband seinen neuen Abwehr-Chef Álvaro Dominguez für das olympische Fußballturnier in London abberufen hat. Der Innenverteidiger flog am Freitag nach Madrid.
Zudem gestaltet sich die Verpflichtung des niederländischen Nationalstürmers Luuk de Jong (21) von Twente Enschede immer mehr zu einem zermürbenden Geduldsspiel. Eine Delegation Borussias soll zwar unter der Woche zu Verhandlungen in Holland gewesen sein, eine Einigung ist jedoch offenbar noch längst nicht in Sicht. Twente-Präsident Joop Munstermann versucht mit allen Mitteln, den Preis für sein Offensiv-Juwel nach oben zu treiben. So soll er gegenüber niederländischen Medien gesagt haben: „Auch für 15 Millionen Euro darf de Jong nicht weg.“ Nur für einen „wahnsinnigen“ Betrag, so Munstermann. „20 Millionen Euro wären eine wahnsinnige Summe.“