Fans sind sauer: Derby-Gucken nur in kleinen Gruppen
Ein Public Viewing für das Spiel von Fortuna gegen Mönchengladbach ist nicht in Sicht.
Düsseldorf/Mönchengladbach. Die Enttäuschung und das Unverständnis der Fortuna-Fans zur DFB-Entscheidung eines Geisterspiels gegen Mönchengladbach ist groß. Nun droht Fußball-TV vor kleinem Bildschirm in der Kneipe — ein Stimmungskiller.
Ein Fünkchen Hoffnung gibt es noch: Der Verein ist gegen die Strafe in Berufung gegangen. Für den schlimmsten Fall überlegen sich Fortuna-Anhänger und die Düsseldorfer Politik, welche Alternativen möglich wären, das Spiel in der Masse zu verfolgen.
Ein großangelegtes Public Viewing etwa auf der Heinrich-Heine-Allee war angedacht. Scharen von Fans aus Düsseldorf, dem Umland und auch Gladbacher Anhänger würden dann in die Innenstadt strömen.
Doch einen Veranstalter, der auch Finanzierung und Sicherheit garantiert, gibt es nicht. „Wir als Verein dürfen das nicht“, sagt Fortuna-Vorstandssprecher Peter Frymuth.
Der Düsseldorfer FDP-Fraktionschef Manfred Neuhaus hatte ein Public Viewing nach dem Beispiel der Fanmeile in Berlin vorgeschlagen. Dem und einem Vorstoß der Freien Wähler im Stadtrat erteilte die Verwaltung allerdings eine Absage: „Die Verwaltung geht davon aus, dass es kaum möglich sein wird, die Vorgaben zu den erforderlichen Sicherheitsstandards zu erfüllen“, erklärt Sportdezernent Burkhard Hintzsche. Das klingt nicht vielversprechend. Ein weiteres Problem sind die Übertragungsrechte: Ohne die Zustimmung des Bezahlsenders Sky geht gar nichts.
Und wie wäre es mit einem „Rudelgucken“ im Gladbacher Borussia-Park? Doch da spielt die Borussia noch nicht mit. „Das ist ein schwebendes Verfahren“, sagt ein Sprecher des Vereins. Auch im Borussen-Stadion müssten Sicherheitsvorkehrungen getroffen und bezahlt werden.
Freiluft-TV hin oder her: Zu Problemen könnte es in Folge der Aussperrung der Zuschauer kommen, wenn die Gladbacher Anhänger nach Düsseldorf pilgern und die Fanlager in der Altstadt aufeinandertreffen würden. Das macht auch der Polizeigewerkschaft Düsseldorf große Sorgen, weil die Fans dann schwieriger zu trennen seien als in der Arena.
Die Bedenken sind nicht unbegründet, so regen sich die Fans beider Seiten heftig über das Geisterspiel auf und diskutieren im Internet. Die Gladbacher Fans fühlen sich zu Unrecht benachteiligt: „(. . .) die meisten werden sich schon aus purem Protest auf den Weg (nach Düsseldorf, Anm. d. Red.) machen.“