Nach 0:1 in Mainz: Gladbach hinkt Ansprüchen hinterher
Mainz (dpa) - Trotz statt Frust bei Borussia Mönchengladbach. Die 0:1 (0:1)-Niederlage beim FSV Mainz 05 verdarb die Laune, raubte aber nicht den Glauben an die eigene Leistungsfähigkeit. „Wir müssen den Kopf oben behalten und weiter an uns arbeiten, dann werden wir bald auch wieder Punkte einfahren“, sagte Torhüter Yann Sommer.
„Ich bin froh, dass wir uns viele Chancen erarbeiten“, meinte Trainer André Schubert am Freitagabend nach dem Auftakt des 19. Spieltages der Fußball-Bundesliga. Die vielen Gegentore dürften dem Nachfolger von Lucien Favre aber zu denken geben: 25 Treffer in den vergangenen neun Pflichtspielen sind auf dem Weg ins internationale Geschäft zu viel.
„Wir schaffen es nicht, den Punch zu setzen. Wir hatten genug Chancen, das Spiel für uns zu entscheiden“, klagte Sportdirektor Max Eberl, der nach der zweiten Rückrunden-Niederlage aber nicht von einem Fehlstart wie zu Saisonbeginn sprechen wollte. „Es sind zwei Niederlagen, und das ärgert uns.“ Die Borussia habe sich nicht belohnt und stehe mit leeren Händen da, betonte Schubert. „Wir müssen jetzt einfach dran bleiben und weiter so spielen. Dann bin ich davon überzeugt, dass wir auch wieder gewinnen werden.“
Die von Verletzungen und Sperren gebeutelten Borussen - in Mainz fehlten gleich sieben Stammkräfte - sollen weiter das Heil in der Offensive suchen. Viel bessere Chancen als in Mainz kann sich ein Team aber kaum herausspielen. Fahrlässig ging vor allem der Brasilianer Raffael damit um. Gleich zweimal (35., 72. Minute) verhinderte „Wahnsinns-Torhüter“ Loris Karius (O-Ton 05-Trainer Martin Schmidt) den Ausgleich nach der Mainzer Führung durch Christian Clemens (21.) in seinem 100. Erstligaspiel. „Wir machen im Moment als Mannschaft nicht das Tor“, bemängelte Eberl.
Havard Nordtveit, der den gesperrten Granit Xhaka als Kapitän und Chef im defensiven Mittelfeld vertrat, attestierte der Defensive gute Arbeit. „Bis auf den Gegentreffer haben wir kaum etwas zugelassen. Wenn man so viele Chancen auslässt, kann man eben kein Spiel gewinnen“, erklärte der Norweger, der fest vom Umschwung überzeugt ist. Der soll möglichst schon am kommenden Freitag im Heimspiel gegen Werder Bremen folgen. Doch die Gladbacher sind gewarnt: Die Kicker von der Weser eliminierten die Fohlen-Elf im Achtelfinale des DFB-Pokals mit 4:3.
Gladbachs Trainer zog den Hut vor der Lauf- und Sprintstärke von Mainz 05. 125,2 Kilometer - und damit fünf mehr als sein Team - rannten die Mainzer. Dazu kommen 262 Sprints. Das sind Bestwerte in der Liga. „Wir brauchen gegen Gegner wie Gladbach immer ein bisschen Glück, einen guten Tag und vor allem eine gute Laufleistung und physische Inhalte. Ich weiß nicht, ob es gereicht hätte, wenn wir vier oder fünf Kilometer weniger gelaufen wären“, meinte Schmidt.
Die Mainzer gaben die passende Antwort auf die 0:1-Pleite zum Rückrundenstart in Ingolstadt. „Jetzt ist weniger Druck im Kessel“, sagte der Schweizer Coach mit Blick auf die Partie in Hannover. „Der Sieg ist sicherlich glücklich, aber wir brauchen uns dafür nicht zu schämen“, sagte Manager Christian Heidel.