Radsport: Dauerregen hindert Besucher
Rund 350 Amateurfahrer sind beim Radrennen des RV Möwe dabei gewesen. Die Zeit der namhaften Fahrer ist vorbei.
Mönchengladbach. Stuart O’Grady, Lars Teutenberg, Andreas Beikirch — es haben sich schon einige prominente Namen in die Siegerliste des Lürriper Straßen-Radrennens eingetragen. „Die Zeiten, in den wir solche Kaliber verpflichten konnten, sind allerdings vorbei. Das kann man sich heute finanziell nicht mehr erlauben“, sagt Burkhard Lambertz, 1. Vorsitzender des Radfahrverein Möwe 1922.
Aber auch ohne Star-Fahrer hat das Rennen in Lürrip große Anziehungskraft bei den Aktiven. Rund 350 Amateur-Fahrer aus dem In- und Ausland gingen bei der 61. Auflage am gestrigen Sonntag in den unterschiedlichen Kategorien an den Start, fuhren insgesamt 1000 Euro Preisgelder ein. „Die Veranstaltung hier hat einen gewissen Charme. Ich mag das Familiäre. Entlang der Strecke gibt es Stände mit Kaffee und Kuchen. Wer mag, kriegt auch eine Bratwurst oder ein Bier. Wir kommen fast jedes Jahr nach Mönchengladbach“, so ein Rad-Fan aus Gütersloh.
Der Dauerregen ließ allerdings auch einige Zuschauer zu Hause bleiben, statt der über 1000 Besucher wie in den Jahren zuvor lockte das Lürriper Rennen diesmal nur 500 Rennsportbegeisterte an die Strecke rund um die Volksbadstraße. „Dass das schlechte Wetter uns solch einen Strich durch die Rechnung macht, tut ein bisschen weh“, gesteht Lambertz. „Moderner Zielrichterwagen, Absperrungen, zahlreiche Helfer, die ganzen Genehmigungen bei der Stadt, das kostet“, so der 51-Jährige.
An die 5000 Euro habe der Radfahrverein Möwe 1922 investiert. Lambertz: „Im Normalfall machen wir ein Plus. In diesem Jahr wird es aber schwierig.“ Bereits um sechs Uhr in der Früh waren zahlreiche Helfer im Einsatz, damit das erste Rennen (C-Klasse, 61,2 km) pünktlich um 9.30 Uhr starten konnte. Nach 34 Runden hatte Stefan Gerres (Keller Cycling Team) die Nase vorn. Jan-Niklas Jünger (RV Möwe) kam mit dem Hauptfeld über die Ziellinie.
Beim ersten Highlight des Tages, dem Rennen der Junioren U 19 (25 Runden, 45 km) mit Lokalmatador Nils Schumacher, entwickelte sich im sogenannten Kriterium ein packender Kampf um die Punkte. Am Ende siegte der Holländer Meno Oud (AWV Zwaluven). Schumacher, der Dritter wurde, meinte ein wenig enttäuscht: „Es waren zwei starke Holländer dabei, die als Team gefahren sind. Die Taktik stand im Vordergrund. Es war schwer, bei den Sprints lief es ganz gut, aber es hat nicht für den Sieg gereicht.“ Rennen drei (Senioren, 23 Runden, 41,4 km) entschied Rainer Beckers (Sonosan-Multipower) für sich.
Im mit Spannung erwarteten Hauptrennen am Nachmittag zeigte dann Tim Klessa (EGN-Radsport-Team Krefeld) über 42 Runden seine Klasse und triumphierte in der Kategorie A (höchste Amateurklasse). Die Möwe-Starter Fabian Kruschewski und Johannes Schumacher (beide B-Klasse) schlugen sich wacker, waren am Ende aber chancenlos.