Rundumbetreuung in Belek - Herrmann und Ter Stegen mit kleinen Wehwechen
Belek. Ob Trainingsplatz, Wetter oder Hotel — die Profis der Gladbacher Borussia finden im Trainingslager an der türkischen Riviera in so ziemlich allen Bereichen nahezu optimale Bedingungen vor.
Auch was die medizinische Betreuung anbelangt, sind die Fohlen in Belek bestens aufgestellt. Dafür sorgt das Team um Mannschaftsarzt Stefan Porten. Der 37 Jahre alte Mediziner betreut gemeinsam mit Athletiktrainer Chris Weigel, den Physiotherapeuten Andreas Bluhm und Adam Szordykowski die Mannschaft intensiv auch neben dem Platz. Allein in Sachen Ernährung wird nichts dem Zufall überlassen.
So bekommt der Küchenchef des noblen Mannschaftshotels „Maxx Royal“ einen detaillierten Plan mit Wünschen vorgelegt, was bei den Borussen auf den Tisch kommen soll. Porten sagt: „Andreas Bluhm stimmt den Ernährungsplan für das Hotel vorab mit unserem Internisten Doktor Ditzel ab. Die Bausteine sind klar: Es wird viel auf dem Platz gemacht, die Muskeln brauchen Energie - die liefern die Kohlenhydrate.“
Dazu gibt es Fleisch oder Fisch, damit auch der entsprechende Proteininhalt gegeben ist. Einen Nachtisch dürfen sich Kruse, ter Stegen, Raffael und Co auch mal gönnen. „Natürlich ist hier in der Türkei die Kost auch mal süß“, sagt Porten, „aber ich denke, bei dieser Belastung dürfen die Spieler sich mal einen leckeren Nachtisch nehmen.“
Drei Mahlzeiten nehmen die Spieler am Tag zu sich, für einen kleinen Snack zwischendurch stehen in den Betreuerräumen Obstkörbe und Wasserflaschen zur Verfügung. „Das wird auch intensiv in Anspruch genommen“, verrät Porten. Viel trinken sei in diesen Tagen ganz wichtig. „Wir achten sehr auf den Flüssigkeitshaushalt der Spieler“, so Porten. „Sie kriegen spezielle Substanzen, teilweise Getränke mit Aminosäuren versetzt. Dadurch soll Eiweißstoffwechsel angeregt und Verletzungsprophylaxe betrieben werden. Ebenso die Regenerationszeiten verkürzt werden.“
Viel Schlaf ist in diesem Zusammenhang ebenfalls wichtig. Ob die Profis pünktlich auf den Zimmern das Licht ausknipsen und die Bettdecke hochziehen, überprüft Cheftrainer Lucien Favre nicht. Kontrollgänge sind ein Relikt aus vergangenen Tagen. Stefan Porten: „Es gibt keine Kontrollen auf den Zimmern, wie das vielleicht mal früher war, ob die Spieler rechtzeitig ins Bett kommen. Die Spieler sind mittlerweile auch darauf getrimmt, sie wissen, was ihrem Körper gut tut.“
Porten weiter: „Bei den Südamerikanern ist das ein ganz normaler Rhythmus, dass sie nicht um elf Uhr ins Bett gehen, sondern ein bisschen länger brauchen. Aber Frühstück ist um neun Uhr morgens, da ist genügend Zeit, seine acht, neun Stunden Schlaf zu bekommen.“ Den bräuchten die Spieler auch.
Geruht wird im Mannschaftshotel auch tagsüber. „Zwischen den Einheiten, nach dem Mittagessen also“, so Porten, „haben wir auch noch ein längeres Fenster, in dem jeder Spieler die Ruhephase auf dem Zimmer auch nutzt.“
Was das Thema Verletzungen anbelangt, läuft das Vorbereitungs-Camp in Belek ebenfalls richtig gut. Bis auf einige kleine Wehwehchen ist alles im grünen Bereich. Porten: „Wir sind diesbezüglich sehr zufrieden mit dem Verlauf, auch dass sich während des Testspiels gegen Besiktas Istanbul niemand verletzt hat. Dass Patrick Herrmann und Marc-André ter Stegen pausiert haben, ist eine reine Vorsichtsmaßnahme.“
So habe Herrmann leichte Rückenprobleme. „Wir wollen das nicht ausbrechen lassen. Deshalb haben wir ihn mal einen Tag rausgenommen. Bei Marc ist es so, dass er muskuläre Probleme im hinteren Oberschenkelbereich hat, aber nichts, was längerfristig dauern dürfte.“